Fragen und Antworten

Kommunale Wärmeplanung

Die ersten Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung liegen vor. Doch was bedeutet das jetzt genau für Sie als Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer? Die meist gestellten Fragen und Antworten finden Sie hier.

Sie haben Fragen, wir Antworten!

Rund ein Drittel der städtischen Co2-Emissionen entstehen bei der Erzeugung von Raumwärme. Deswegen ist es wichtig, die Wärmeversorgung in Osnabrück in den nächsten Jahren umzustellen. Die kommunale Wärmeplanung ist dabei ein strategisches Instrument, zu dessen Erstellung alle Städte und Kommunen in Deutschland verpflichtet sind. Es wird untersucht, wie die aktuelle Wärmeversorgung erfolgt und wie die Wärmeversorgung einer Stadt bis 2040 klimaneutral werden kann. Dabei werden zentrale (Wärmenetze) und dezentrale Lösungen (z.B. eigene Wärmepumpen) betrachtet und die jeweiligen Eignungsgebiete ausgewiesen. Es handelt sich dabei noch nicht um einen fixen Plan, sondern um eine informatorische Planung, mit dem in den folgenden Jahren weitergearbeitet werden kann. Unsere aktuelle Planung als Betreiber von Wärmenetzen in Osnabrück finden Sie in dieser Karte.

Die Stadt Osnabrück veröffentlicht im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung eine Karte sowie Projektsteckbriefe für Teilgebiete, in denen die Eignung für zentrale bzw. dezentrale Wärmelösungen ausgewiesen wird. Wichtig: Eine Eignung etwa für ein dezentrales Wärmenetz bedeutet nicht, dass in einer Straße zwangsläufig und in naher Zukunft ein Wärmenetz gebaut wird. Bei diesen konkreten Planungen sind noch weitere Faktoren wie z.B. die Interessen der Gebäudeeigentümer und eine wirtschaftliche Bewertung der Umsetzung zu berücksichtigen. Einen aktuellen Überblick unserer Planung finden Sie in unserer Nahwärmekarte.

Als Netzbetreiber ist es uns ein zentrales Anliegen, Sie transparent und frühzeitig über alle Entwicklungen in Ihrem Versorgungsgebiet zu informieren. Auch wenn sich Ihr Gebäude in einem Eignungsgebiet für eine mögliche zukünftige Nahwärmelösung befindet, möchten wir betonen: Aktuell gibt es keine Planungen zum Rückbau des Erdgasnetzes. Ihr bestehender Erdgasanschluss kann weiterhin wie gewohnt genutzt werden. Die kommunale Wärmeplanung hat das Ziel, langfristig klimafreundliche und wirtschaftlich tragfähige Lösungen zu entwickeln. Sollte es in der Zukunft zu Überlegungen kommen, das Gasnetz in einzelnen Bereichen schrittweise zurückzubauen, werden wir Sie selbstverständlich rechtzeitig, transparent und umfassend informieren. Unser Anspruch ist dabei stets, eine sozialverträgliche und tragfähige Lösung zu gestalten.

Mein Haus liegt in einem Eignungsgebiet für Nahwärme.

Bei den Eignungsgebieten handelt es sich erst einmal um eine erste Auswertung der Gegebenheiten vor Ort. Diese bilden nun eine Grundlage, auf der die Gebäudeeigentümer oder Betreiber von Wärmenetzen - etwa die Stadtwerke Osnabrück konkrete Projekte planen können. Dabei muss aber auch berücksichtigt werden, ob in diesen Eignungsgebieten der Betrieb eines klimaneutralen Wärmenetzes auch wirtschaftlich umsetzbar ist. Dies wurde in der kommunalen Wärmeplanung nicht detailliert betrachtet. Wesentlicher Faktor ist hier die Anschlussquote, sprich die Anzahl von Gebäudeeigentümern, die bei einer gemeinsamen Lösung mitmachen wollen. Einen aktuellen Stand unserer Planungen als Betreiber von Wärmenetzen finden Sie in unserer Nahwärmekarte. Hier können sich auch melden, wenn Sie Interesse haben, sich an ein Wärmenetz anzuschließen. 

Die kommunale Wärmeplanung zeigt zunächst nur, wo sich zentrale Wärmenetze theoretisch eignen könnten. Parameter wie die Wirtschaftlichkeit der Umsetzung, die Planung eines konkreten Erzeugerportfolios, ein konkreter Trassenverlauf, Standorte etc. wurden noch nicht betrachtet. Entsprechend kann zum jetzigen Zeitpunkt für die meisten theoretischen Eignungsgebiete noch nicht gesagt werden, ob und wann dort ein Wärmenetz gebaut wird. Einen aktuellen Stand unserer Planungen als Betreiber von Wärmenetzen finden Sie in unserer Nahwärmekarte. Hier können sich auch melden, wenn Sie Interesse haben, sich an ein Wärmenetz anzuschließen.

Das hängt von vielen Faktoren ab und kann nicht pauschal beantwortet werden. Um einige zu nennen:

  • Die Größe des zu errichtenden Netzes
  • Geplanter Bereich des Netzes (öffentlich/ nicht öffentlich)
  • Anzahl der anzuschließenden Gebäude

Sollte Ihre Heizung kaputt gehen, bevor in Ihrem Gebiet klar ist, ob ein Wärmenetz gebaut wird, wenden Sie sich am besten an Ihren Installateur, um eine geeignete Lösung zu finden. Auch wir als Stadtwerke bieten in Zusammenarbeit mit dem lokalen Handwerk und dem Hersteller Viessmann ein Wärmepumpen-Komplettpaket an. Bei größeren Gebäuden ab ca. 100.000 kWh Wärmebedarf kommt gegebenenfalls auch Contracting in Frage, bei dem wir als Stadtwerke Ihnen eine Wärmelösung inkl. Planung, Bau und Betrieb anbieten können. Auch hier arbeiten wir eng mit dem regionalen Handwerk zusammen.

Unsere bestehenden, geplanten und in Prüfung befindlichen Wärmenetze finden Sie in dieser Karte. Wesentliche Faktoren für den Bau eines Nahwärmenetzes sind die Anschlussquote, also die Bereitschaft möglichst vieler Gebäudeeigentümer sich an ein Wärmenetz anschließen zu wollen aber auch der politische Rahmen wie z.B. das Gebäudeenergiegesetz oder die Förderkulisse. Wenn Sie sich für den Anschluss an ein Wärmenetz interessieren, finden Sie in der Karte auch die Möglichkeit, sich bei uns zu melden. 

Ja, eine bestehende Wärmepumpe kann weiter genutzt werden.

In der kommunalen Wärmeplanung wurden mögliche Eignungsgebiete für Wärmenetze hauptsächlich unter dem Gesichtspunkt der Klimaneutralität ausgewiesen. Als Betreiber von Wärmenetzen werden wir ebenfalls prüfen, ob sich der Bau eines Wärmenetzes in einigen Gebieten wirtschaftlich darstellen lässt und welche Quellen für regenerative Energieträger am besten genutzt werden können. Wesentlicher Erfolgsfaktor für Wärme- oder Quartiersnetze ist hier auch wieder die Anschlussquote, sprich das Interesse möglichste vieler Gebäudeeigentümer an einer gemeinsamen Wärmelösung. Gerne nehmen wir Ihr Interesse über die Formulare in unserer Wärmekarte auf.




Nein, einen Anschlusszwang in der jeder Gebäudeeigentümer verpflichtet wird sich anzuschließen gibt es nicht. Auch bei einem Anschlusszwang würde es Ausnahmeregelungen geben.

Der Anschluss an ein Nahwärme-Netz hat viele Vorteile:

  • Günstige Umstell- sowie Investitionskosten, da bei einem Wärmeanschluss i.d.R. weniger Anpassungen innerhalb des Gebäudes notwendig sind. Ebenso hält ein Wärmeanschluss mehrere Jahrzehnte, so das keine Reinvestitionskosten wie bei einem Heizungsaustausch anfallen.
  • Der Betreiber des Nahwärme-Netzes verpflichtet sich, die eingesetzten Energieträger immer so anzupassen, dass die jeweilige gesetzliche Pflicht an Erneuerbaren Energien erfüllt wird
  • Geringer Betriebs- und Wartungsaufwand: laufende Wartungskosten sind in den Wärmepreisen enthalten. Eine Übergabestation ist sehr wartungswarm.
  • Geringer Platzbedarf, da kein Heizkessel, Schornstein usw. notwendig ist
  • Inanspruchnahme von Fördermitteln möglich

Mit dem Anschluss eines Nahwärme-Netz gehen Sie mit dem Betreiber allerdings einen langfristigen Vertrag ein (i.d.R. 10 Jahre). Entsprechend ist ein Wechsel des Anbieters oder der Heiztechnik in dieser Zeit nicht möglich. Die Anpassung der Wärmepreise erfolgt hier anhand einer Preisgleitformel.

Der Anschluss an ein Nahwärme-Netz wird durch das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude/Einzelmaßnahmen (BEG EM) oder dem BEW unterstützt. Die Antragsstellung muss dafür vor der Annahme des Angebots erfolgen. Die Höhe der Förderung ist sehr individuell, weil z.B. auch die Demontage der alten Heizung und weitere Umfeldmaßnahmen gefördert werden können. Zertifizierte Energieberater helfen Ihnen mit detaillierten Informationen und bei der Antragsstellung. Hier geht's zum Förderprogramm der BAFA.

Das ist pauschal nicht zu beantworten und hängt von den individuellen Gegebenheiten vor Ort ab. Klar ist aber auch, dass Nahwärmepreise sich am Markt orientieren müssen und dem Wettbewerb mit Alternativen Erzeugungstechniken standhalten müssen.

Bei den Nahwärmepreisen gibt es einen verbrauchsabhängigen Arbeitspreis für die gelieferte Wärmeenergie einen Verrechnungspreis für die Messkosten und einen verbrauchsunabhängigen Grundpreis. Die Kalkulation und Ermittlung der Konditionen erfolgt nach fixen und variablen Kostenbestandteilen des Betreibers. Über eine Preisgleitklausel wird sichergestellt, dass die Wärmepreise sich marktorientiert entwickeln und für beide Seiten transparent nachvollzogen werden können. So setzen sich unsere Wärmepreise zusammen.

Lasse ich mich an das Wärmenetz eines Betreibers anschließen, schließe ich mit diesem einen langfristigen Vertrag über 10 Jahre. Während dieser Laufzeit ist ein Wechsel nicht möglich.

Ein Teil unserer Nahwärme-Netze wird bereits mit erneuerbaren Energieträgern wie z.B. Deponiegas, Biomasse wie z.B. Holzpellets, Holzhackschnitzel oder Biomethan betrieben. In vielen Fällen wird heute noch über Kraft-Wärme-Kopplung die Wärme bereitgestellt. In diesen Netzen erstellen wir Transformationspläne wie die gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden können.

Nein, es müssen keine funktionierenden Heizungsanlagen stillgelegt werden, wenn Wärmenetze entstehen. Oft ist es jedoch sinnvoll, im Zuge einer Erstverlegung einen Wärmeanschluss in das Gebäude legen zu lassen, um im Bedarfsfall einen schnellen Übergang hinzubekommen und um die wirtschaftlichen Vorteile einer kostengünstigeren Ersterschließung mitzunehmen.

Die Finanzierung von Wärmenetzen setzt sich aus mehreren Bestandteilen zusammen. Zum einen gibt es eine Förderung für den Bau von Wärmenetze nach der BEW (Bundesförderung effiziente Wärmenetze) bzw. BEG (Bundesförderung effiziente Gebäude EM). Ein weiterer Finanzierungsbestandteil sind die Anschlusskosten der Gebäude. Der übrige Teil muss durch die Grundpreise der Anschlussnehmer finanziert werden.

Ich wohne in einem Gebiet, dass für dezentrale Lösungen ausgewiesen ist (etwa Wärmepumpe).

Gerne beraten Sie unsere Kolleginnen und Kollegen im Kundenservice zu möglichen Heizsystemen. Außerdem bieten wir gemeinsam mit dem lokalen Handwerk und dem Hersteller Viessmann ein Wärmepumpen-Komplettpaket an. Auch hierzu beraten wir Sie gerne ganz unverbindlich.

Sofern Sie mit weiteren Gebäudeeigentümern oder für ein einzelnes Gebäude eine Mindestgröße von ca. 100.000 kWh Jahreswärmebedarf erreichen und die Wege zwischen den Gebäuden sehr kurz sind, könnte z.B. eine gemeinsame Contractinglösung in Frage kommen. Andernfalls verweisen wir auf unsere Kooperation mit dem lokalen Handwerk und dem Hersteller Viessmann und unser Wärmepumpen-Komplettpaket.

Der Kauf einer Wärmepumpe von bestehenden Gebäuden und selbstgenutzten Eigentum wird über das BEG bis zu 70% gefördert. Hier finden Sie die konkreten Förderbedingungen und Konditionen der KfW.

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