Zum 1. September heben die Stadtwerke Osnabrück die Gaspreise in der Grundversorgung an. Grund für die Erhöhung ist die vom Gesetzgeber beschlossene und seit Jahresbeginn fällige CO2-Abgabe auf Diesel, Benzin, Heizöl und auch Erdgas. Für gut die Hälfte der Stadtwerke-Gaskunden steigen die Gaspreise um durchschnittlich knapp acht Prozent.
Seit Jahresbeginn hat bereits mehr als die Hälfte der deutschen Gas-Grundversorger ihre Gaspreise erhöht und die CO2-Abgabe an ihre jeweiligen Kunden weiterberechnet. Die Stadtwerke Osnabrück konnten dank ihres guten Beschaffungsmanagements die Preise noch stabil halten und die Mehrkosten durch die neue Abgabe kompensieren. „Jetzt können aber auch wir diese Mehrkosten nicht mehr auffangen und geben die CO2-Abgabe eins-zu-eins weiter“, erläutert Stadtwerke-Energievertriebsleiter Bernd Lüttmann.
Stadtwerke-Preistipp: Fixvertrag
In der Grundversorgung steigen die Gaspreise um brutto 0,54 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Für einen Single-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 10.000 kWh ergeben sich Mehrkosten von 4,50 Euro brutto pro Monat. Bei einem Jahresverbrauch von 18.000 kWh liegt die monatliche Mehrbelastung bei 8,25 Euro brutto. Betroffenen Gaskunden bieten die Stadtwerke eine günstigere Preisalternative an: Der Tarif „Gas fix premium“ beinhaltet eine Preisgarantie bis zum 30. Juni 2023.
„Immer mehr Energiekunden machen von unseren Fix-Angeboten Gebrauch, schützen sich damit vor weiteren möglichen Erhöhungen und haben Kalkulationssicherheit.“
Erste Erhöhung seit mehr als zwei Jahren
Die Stadtwerke hatten zuletzt zum 1. Juli 2019 die Gaspreise in der Grundversorgung erhöht – erstmals nach acht Jahren und einer zwischenzeitlichen Senkung. „In Deutschland zahlen Verbraucher für Gas zum Heizen und Kochen weiterhin etwas weniger als im europäischen Durchschnitt – trotz der neuen Abgabe“, erläutert Lüttmann. Weitaus größer fällt der CO2-Abgabe-bedingte Preisanstieg offenbar beim Heizöl aus. Nach Berechnungen von Infoportalen kostet Heizöl aktuell fast doppelt so viel wie vor einem Jahr.
Fördertöpfe für Heizungsumsteller
„Erdgas ist und bleibt daher ein Energieträger mit vielen Vorteilen – auch für Heizungsumsteller“, betont der Stadtwerke-Energievertriebsleiter. Wer auf Erdgas umsattelt, könne verschiedene Fördertöpfe anknabbern. So fördert die SWO Netz als Osnabrücker Gasnetzbetreiber aktuell den Bau eines neuen Gashausanschlusses. Die Stadtwerke wiederum fördern die Umstellung der Heizungsanlage auf Erdgas.
„Hier können Umsteller gleich mehrfach profitieren und sich bei uns zu Fördermöglichkeiten beraten lassen.“
Zum Hintergrund: CO2-Abgabe
Seit Anfang 2021 ist in Deutschland eine Abgabe von 25 Euro je Tonne ausgestoßenem Kohlendioxid (CO₂) fällig, das beim Verbrennen von Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas entsteht. Das entspricht netto 6 Cent pro Liter Superbenzin, knapp 7 Cent pro Liter Diesel, knapp 7 Cent pro Liter Heizöl und 0,455 Cent pro Kilowattstunde Erdgas. Bis 2026 soll die CO2-Abgabe Jahr um Jahr erhöht werden und für energetische Förderprogramme eingesetzt werden.