Ring frei für Osnabrück

Am 5. Februar geht das neue Busnetz der VOS in Osnabrück an den Start – mit der neuen Ringlinie als Novum.

Ringlinie 10/20 ist das Herzstück des neuen Busnetzes

Das neue Busnetz in Osnabrück wartet mit einem Novum auf: Die neue Ringlinie 10/20 verbindet gleich mehrere, bislang nicht direkt verknüpfte Stadtteile miteinander und sorgt somit für eine deutliche Fahrzeitverkürzung. Die Linie 10 verkehrt ab dem 5. Februar im Uhrzeigersinn, die Linie 20 in entgegengesetzte Richtung.

„Die bisherigen Reaktionen vor dem Start unseres neuen Liniennetzes zeigen deutlich: Die neue Ringlinie bekommt schon jetzt die meiste Aufmerksamkeit“, stellt der Vorsitzende der VOS-Gesellschafterversammlung, Stadtwerke-Mobilitätsvorstand Dr. Stephan Rolfes fest.

„Uns geht es ähnlich – denn eine solche Ringlinie gab es in Osnabrück noch nie.“

Ab dem 5. Februar werden die Stadtteile Weststadt, Haste, Dodesheide, Schinkel und Fledder direkt miteinander verbunden. Die Busse der Linie 10/20 fahren dabei auf Strecken, die bislang nicht vom ÖPNV bedient wurden – wie die Römereschstraße oder die Schellenbergstraße. 54 Haltestellen werden auf der knapp 24 Kilometer langen Ringlinie bedient, darunter auch sieben neue Haltestellen.

Neue Umsteigemöglichkeiten

Fünf Haltestellen werden zudem zu wichtigen Umsteige- und Verknüpfungspunkten aufgewertet. „Der Neumarkt ist und bleibt der zentrale Dreh- und Angelpunkt – ist aber nun nicht mehr der einzige“, betont Werner Linnenbrink, Leiter Mobilitätsangebot bei den Stadtwerken. Die Haltestellen Eversburger Platz, Eberleplatz/Saßnitzer Straße, Haster Weg, Schützenstraße und Rosenburg bieten neue und schnelle Umsteigemöglichkeiten von der Ringlinie in eine MetroBus-Linie und umgekehrt. „Die Fahrgäste können dadurch schneller und auch flexibler im Stadtgebiet unterwegs sein – und müssen nicht immer zwangsläufig über den Neumarkt fahren.“

Ringlinie wochentags im 20-Minuten-Takt

Die wochentags im 20-Minuten-Takt fahrende Ringlinie wird zudem Teile des bisherigen gesonderten Schülerverkehrs übernehmen. Viele der bisherigen Schülerfahrten sind zumeist linientreu durch das neue ausgeweitete Liniennetz abgedeckt. „Somit ist ein großer Teil dieser Schülerfahrten im neuen Busnetz nicht mehr erforderlich“, erläutert André Kränzke, Leiter Verkehrsbetrieb. „Einige Schülerfahrten bleiben aber erhalten.“ Über die Neuerungen insbesondere im Schülerverkehr haben die Stadtwerke gemeinsam mit dem Fachbereich Bildung, Schule und Sport der Stadt Osnabrück die Schulleitungen im Detail informiert. Zudem ist eine gesonderte Schülerverkehrs-Hotline unter der Rufnummer 0541 2002-2027 geschaltet, die bis zum 12. Februar wochentags von 7 Uhr bis 17 Uhr besetzt ist.

Kostenlose Elternbegleitung per TagesTicket

„Uns ist bewusst, dass insbesondere die Änderungen im Schülerverkehr vermehrt zu Nachfragen und Irritationen führen“, betont Werner Linnenbrink. Schließlich müssten viele Fahrten und Wegebeziehungen erst neu „erfahren“ werden. Über die jeweiligen Schulleitungen bieten die Stadtwerke daher für Eltern die Möglichkeit an, per kostenlosem digitalen TagesTicket ihr Kind an einem der ersten drei Tage begleiten zu können. Interessierte Eltern können die Details der Nutzung über die jeweiligen Schulen erfragen. „Wir werden zudem aus betrieblicher Sicht genau beobachten, wo es in den ersten Tagen zu Problemen kommt, um gezielt nachsteuern zu können“, ergänzt André Kränzke.

Höherer ÖPNV-Anteil am Modal Split

Um mehr als zehn Prozent erhöht sich das Leistungsangebot im neuen Busnetz. Das Rückgrat bilden die fünf MetroBus-Linien (M1-M5) im ausgeweiteten 10-Minuten-Takt. Hinzu kommen neun Stadtbuslinien (11-19), die Ringlinie (10/20) sowie zwei neue AnrufBus-Linien (113/119). Stadtbaurat Frank Otte ist überzeugt, dass das neue Busnetz dazu beiträgt, den ÖPNV-Anteil am sogenannten „Modal Split“ – die Verkehrsmittelwahl – zu erhöhen. „Die aktuelle Untersuchung zur Mobilität in Städten hat gezeigt, dass wir in Osnabrück noch Potential haben“, so Otte. Das ausgeweitete Angebot könne – kombiniert mit Maßnahmen zur Busbeschleunigung sowie P+R-Angeboten – mehr Menschen dazu bewegen, auf den Bus umzusteigen.

„Ein attraktiver ÖPNV ist eine wichtiger Säule des Umweltverbundes – mit dem neuen Busnetz sind wir in Osnabrück auf dem richtigen Weg.“

Bitte um Verständnis

Sowohl der Stadtbaurat als auch die Stadtwerke als größter Partner in der Verkehrsgemeinschaft Osnabrück (VOS) bitten dennoch um Verständnis, wenn am und ab dem 5. Februar noch nicht alles „rund“ läuft. „Fahrgäste steigen in den vermeintlich ‚falschen‘ Bus, Fahrer biegen falsch ab – das alles wird passieren und ist menschlich“, so Dr. Stephan Rolfes.

„Unsere Mobilitätsberater und Streckendienste werden vor Ort sein, um mit aller Kraft zu unterstützen“, betont der Stadtwerke-Mobilitätsvorstand.


Alle Informationen, Pläne und Details sind unter www.vos.info hinterlegt. Printmedien wie das Fahrplanbuch 1 (Osnabrück/Belm) sowie Liniennetzpläne nach Linie und nach Stadtteil sind im Mobilitätszentrum am Neumarkt sowie im Servicezentrum an der Alten Poststraße erhältlich.


Im Oktober 2018 hatte der Rat der Stadt Osnabrück das neue Busnetz final beschlossen. Vorgeschaltet war ein umfangreiches Bürgerbeteiligungsverfahren, in dem rund 850 Hinweise und Anregungen eingereicht wurden. Ursprünglich sollte das neue Busnetz im Oktober 2019 in Betrieb genommen werden. Insbesondere aufgrund der Schwierigkeiten bei der Personalgewinnung hatten die Stadtwerke und ihre VOS-Partner den Start auf den 5. Februar 2020 verschoben.

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