Das zurückliegende Jahr 2018 war für die drei Stadtwerke-Bäder ein Jahr der Rekorde: Insgesamt rund 1,31 Millionen Gäste zählten die Stadtwerke im Nettebad, Moskaubad und Schinkelbad – so viele wie zuletzt vor gut 40 Jahren. Die Stadtwerke-E-Kartbahn Nettedrom schraubte die Gesamt-Freizeitbesucherzahl sogar auf mehr als 1,35 Millionen Gäste.
"Einen Besucheransturm wie im vergangenen Jahr konnten die Schwimmbäder in Osnabrück zuletzt in den 70er Jahren verzeichnen“, betont der Stadtwerke-Vorstandvorsitzende Christoph Hüls.
„Das waren aber ganz andere Zeiten als heute – mit einer anderen Bäderlandschaft und nicht vergleichbaren Freizeitmöglichkeiten.“ Für Hüls hat der damalige Ratsbeschluss pro „Bäderkonzept 2000plus“ den Grundstein für die dauerhafte Erfolgsgeschichte der Schwimmbäder in Osnabrück gelegt. Im zurückliegenden Jahr habe natürlich der „Bilderbuchsommer“ vor allem dem Moskaubad-Freibad in die Karten gespielt; das Indoor-Angebot des Nettedroms und das Schinkelbad mussten während der langanhaltenden Sommerperiode hingegen leicht an Besuchern einbüßen. „Trotzdem haben wir aufgrund unserer attraktiven, zielgruppengerechten Angebote wieder ein sehr gutes Gesamtergebnis eingefahren“, so Hüls weiter.
„Die Zahlen zeigen, dass unsere strategische Ausrichtung der Bäderstandorte – um die uns heute viele andere kommunale Badbetreiber beneiden – voll und ganz aufgeht.“
Nettebad: Neuer Besucherrekord für das Bäderflaggschiff
Das Nettebad zählte in 2018 insgesamt 758.000 Besucher. „Damit konnten wir einen neuen Besucherrekord verzeichnen – und das im 14. Betriebsjahr nach der Eröffnung des ‚neuen‘ Nettebades“, erläutert Bäder-Chef Wolfgang Hermle. Besonders stolz zeigt sich Nettebadleiter Tilo Schölzel über das Ergebnis, da sein Bad in 2018 von einigen Einschränkungen und sogar einer Komplettschließung betroffen war. Neben der lang anhaltenden Sommerperiode sieht Schölzel die sogenannten „Cross-Selling“-Effekte durch sich optimal ergänzende Sport- und Freizeitangebote am Standort als weiteren Treiber für die Nettebad-Rekordzahlen. „In 2018 haben wir sowohl das Nettebad als auch die Loma-Sauna um weitere attraktive Wellnessangebote ergänzt“, erklärt Schölzel. „Im Außenbereich haben wir ein eigenes Textilsaunadorf errichtet, in dem unsere Besucher in Badekleidung saunieren können. In der Loma-Sauna konnten wir Ende Dezember die neue Eventsauna ‚Tapahtuma‘ – in der für bis zu 150 Saunagänger inszenierte Showaufgüsse zelebriert werden – eröffnen.“ Von den neuen Attraktionen erhoffe er sich, das Einzugsgebiet der Saunabesucher zu vergrößern und neue Gäste an den Freizeitstandort Nettebad zu locken.
Nettedrom: E-Kartbahn-Besucherzahlen auf Vorjahresniveau
Bäder-Chef Hermle verweist zudem auf die E-Kartbahn Nettedrom, deren Zielsetzung es ebenfalls sei, die Besucherzahl weiter zu erhöhen sowie die Verweildauer der Besucher am Standort Nettebad zu verlängern – und so die Wirtschaftlichkeit der Bäder weiter zu verbessern. Mit gut 43.000 Besuchern konnte die E-Kartbahn das sehr gute Vorjahresniveau halten. „Während wir uns für unsere Freibäder über den vergangenen Sommer gefreut haben, war es für unsere Indoor-E-Kartbahn nicht das perfekte Wetter“, sagt Hermle. „Dass wir das Vorjahresniveau halten konnten, ist daher ein toller Erfolg.“ In der Energiebilanz spiegelt sich wider, dass der Sommer dennoch positive „Nettedrom-Effekte“ hatte: Bilanziell werden mehr als 70 Prozent des gesamten Energiebedarfs – für Karthalle und Fahrstrom – durch die eigene Solaranlage auf dem Hallendach abgedeckt.
„Unsere E-Karts fahren rechnerisch zu 100 Prozent – wenn es möglich wäre, sogar zu mehr als 100 Prozent – mit der Kraft der Sonne“, erläutert Hermle.
Schinkelbad: Konstant gutes Ergebnis für das Gesundheitsbad
Auch das „freibadlose“ Schinkelbad verzeichnet einen leichten Besucheranstieg im Vergleich zu 2017. Sieben Jahre nach der Neuausrichtung als Gesundheitsbad mit Cabriosol, Salounge & Co. bestätigte das Schinkelbad mit knapp 251.000 Besuchern seine konstant hohen Besucherzahlen – unabhängig von den Einbußen im Sommer. „Besonders stark nachgefragt sind Wellness- und Erholungsangebote wie unsere Textilsauna und das Dampfbad oder regelmäßige Veranstaltungen wie die ‚Abende der Harmonie‘“, freut sich Bäderbetriebsleiterin Gerhild Neumann. Außerdem nutzen gerade junge Familien das warme Solewasser-Angebot des Cabriosols. „Wir reagieren auf diese Entwicklung und arbeiten am stetigen Ausbau unserer Erholungsangebote im Schinkelbad und bieten spezielle Spielenachmittage für Familien mit Kleinkindern an“, so Gerhild Neumann weiter.
Moskaubad: Traditionsfreibad als „Sommer-Gewinner“
Das Moskaubad konnte in 2018 am stärksten vom „Bilderbuchsommer“ profitieren. Im vergangen Jahr strömten annähernd 305.000 Besucher in das Moskaubad – fast 65.000 mehr als noch im Vorjahr. „Zusätzlich zu dem aus Freibad-Sicht hervorragenden Sommerwetter haben unsere Veranstaltungen wie die Flohmärkte und unsere ‚Dschungel-Angebote‘ zu den hohen Besucherzahlen beigetragen“, erläutert Bäderbetriebsleiterin Gerhild Neumann. Neben dem Dschungel-Seilgarten auf der Freibadwiese eröffneten die Stadtwerke in 2018 mit der „Dschungel-Oase“ eine Wasserspielfläche für Familien in der Moskaubadhalle. Auch in 2019 folgen die Stadtwerke mit ihrer strategischen Ausrichtung dem Trend und dem Bedarf der Gäste: „Wir werden unser erfolgreiches ‚Dschungel‘-Konzept im Moskaubad weiter ausbauen“, kündigt Bäder-Chef Hermle an. „Unsere Besucher können sich wieder auf weitere attraktive Angebote freuen.“
Rekordbesucherzahlen nicht gleich „klingelnde Kassen“
Dem Stadtwerke-Bäderchef ist bewusst, dass Besucherrekorde irrtümlich mit Rekordgewinnen verbunden werden.
„Obwohl wir in 2018 Spitzenwerte bei den Besucherzahlen verzeichnen konnten, ist dies nicht gleichbedeutend mit ‚klingelnden Kassen‘“, betont Hermle.
„Denn mehr Besucher bedeuten zugleich mehr Personal- und Energiekosten.“ Dennoch sollen die höheren Kosten die Freude über das Rekordjahr nicht schmälern. „Die sehr hohen Besucherzahlen haben dazu beigetragen, dass wir unser – zwar negatives – Jahresergebnis aber zumindest konstant halten konnten“, so Hermle weiter. „Der städtische Zuschuss pro Besucher liegt bei uns in Osnabrück weiterhin weit unter dem Bundesdurchschnitt – und das soll auch so bleiben.“