Keine Denkverbote für eine sichere Zukunft

Stadtwerke Zentrale Alte Poststraße

Nach historischem Minus: Stadtwerke wollen sich strategisch neu aufstellen

Mit einer strategischen Neuaufstellung wollen die Stadtwerke Osnabrück schnell wieder zurück auf Kurs.

Bei der diesjährigen Hauptversammlung hat das kommunale Unternehmen für das zurückliegende Geschäftsjahr 2021 ein Rekorddefizit in Höhe von 16,9 Millionen Euro vorgestellt. Eine stärkere Fokussierung auf das Kerngeschäft soll die Stadtwerke fit für die Zukunft machen.

„Es liegen turbulente Wochen hinter uns“, sagte die Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzende und Oberbürgermeisterin Katharina Pötter anlässlich der diesjährigen Hauptversammlung. Angesichts des historisch schlechten Ergebnisses sei es in kürzester Zeit gelungen, mit der Bestellung von Stefan Grützmacher als Interimsvorstandsvorsitzenden schnell die richtigen Weichen zu stellen. „Ich kann es mit Blick auf die großen Zukunftsaufgaben nicht oft genug sagen: Wir brauchen starke Stadtwerke“, so die Oberbürgermeisterin.

„Und dafür ist eine strategische Neuaufstellung des Unternehmens zwingend erforderlich und notwendig.“


Abweichungen im Energiegeschäft


„Allen ist klar: Ein ‚Weiter so‘ kann es nicht geben“, sagte der neue Vorstandsvorsitzende Stefan Grützmacher bei der Vorstellung der Kennzahlen des Jahresergebnisses. Das Rekorddefizit sei im Wesentlichen durch unerwartet starke Abweichungen im Energiegeschäft begründet. „Die Energiemärkte spielen seit einigen Monaten bekanntermaßen völlig verrückt. Und hier haben wir insbesondere im Energiehandel nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen.“ Fehler seien erkannt und werden abgestellt, der Bereich werde neu aufgestellt. „Strategische Veränderungen werden aber auch andere Unternehmensbereiche betreffen.“

Gemeinsames Verständnis


Bei dieser Neuaufstellung gelten keine Denkverbote, betonte Grützmacher.

„Wir wollen das, was wir gut können, besser machen – da kann und da darf es keine Tabus geben.“ 


Der Vorstandsvorsitzende schließt in diesen Prozess die Stadt als Eignerin und Leistungsbestellerin ausdrücklich mit ein. Die Stadtwerke würden die defizitären Bereiche Mobilität und Bäder in dieser hohen Angebots -und Leistungsqualität nicht mehr aus eigener Kraft gegenfinanzieren können. „Hier brauchen wir ein gemeinsames Verständnis und ehrliches Bekenntnis, welches Angebot wir uns künftig leisten wollen und finanzieren können.“ Dies sei von zentraler Bedeutung für die Zukunftssicherung der Stadtwerke.

Fokus auf Kerngeschäft


Klar, stringent, transparent und mit dem Fokus auf das Kerngeschäft der Daseinsvorsorge – so gehen Stefan Grützmacher und sein Vorstandskollege Dr. Stephan Rolfes die weiteren erforderlichen Schritte an. „Das geht aber nur mit einer starken und schlagkräftigen Stadtwerke-Mannschaft.“ Bei seiner Vorstellung Anfang Mai hatte Grützmacher das Bild des angeschlagenen Tankers Stadtwerke gezeichnet. „Ich habe in meinen ersten Wochen eine Mannschaft kennengelernt, die hochmotiviert ist, den Tanker wieder auf Kurs zu bringen.“ Die Aufsichtsratsvorsitzende Katharina Pötter dankte den mehr als 1.400 Mitarbeitenden der Stadtwerke-Gruppe für dieses spürbare Engagement.

„Ich bin überzeugt, dass wir den für unsere Stadt und die hier lebenden Menschen immens wichtigen Tanker trotz rauer See gemeinsam wieder flottkriegen.“ 


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