Corona-Pandemie trifft Stadtwerke-Bäder hart 

Das neue 33-Meter-Becken im Nettebad

Nach Rekordjahren brechen Besucherzahlen ein

Osnabrück, 02.02.2021. Monatelange Schließungen, zeitweise begrenzte Besucherzahlen und gleichzeitig hohe laufende Betriebskosten:



Die Corona-Krise hat die Stadtwerke-Bäder schwer getroffen. Nach Rekordwerten in den vergangenen Jahren zählten die Stadtwerke 2020 nur noch rund 523.000 Gäste in ihren drei Bäder- und Freizeitstandorten.

Zum Vergleich: In den Jahren 2018 und 2019 hatten jeweils rund 1,3 Millionen Besucher die Drehkreuze von Nettebad, Schinkelbad und Moskaubad passiert. 

„In gewisser Weise sind wir aktuell Opfer unseres eigenen Erfolgs, denn die Differenz der Besucherzahlen im Vergleich zu den vorherigen Jahren ist bei uns besonders stark ausgeprägt“, sagt Stadtwerke-Vorstandsvorsitzender Christoph Hüls.


Hauptgrund für das Besucherminus von rund 60 Prozent waren die bis jetzt andauernden, monatelangen Schließungen im Frühjahr und Herbst - ein Normalbetrieb herrschte lediglich zu Jahresbeginn.

„Leider ist es nicht so, dass man bei Bädern einfach den Stecker ziehen kann. Um beispielsweise bauliche Schäden und den Befall mit Keimen zu vermeiden, muss ein Großteil der Bädertechnik weiterbetrieben werden – also quasi im Standby-Modus. Das hat zur Folge, dass wir über Monate hinweg keine Einnahmen, aber weiterhin hohe Betriebskosten hatten und haben“, erläutert Stadtwerke-Bäderchef Wolfgang Hermle.


In der Bilanz ist der Umsatz in den Bädern von etwa neun Millionen Euro in 2019 auf nunmehr 4,9 Millionen Euro eingebrochen – mit negativen Folgen für das Betriebsergebnis.


Aufwendige Hygienekonzepte


Dass zwischen den Lockdowns überhaupt Umsätze generiert werden konnten, ist auf die Hygienekonzepte zurückzuführen, mit denen die Stadtwerke ab Mai ihre Bäder nach und nach wiedereröffnen konnten. 

„Dafür haben wir einen hohen Aufwand betrieben, der sich aber gelohnt hat“, sagt Bäderbetriebsleiterin Gerhild Neumann.


Für jedes Bad wurden individuelle Sicherheitskonzepte erarbeitet, so zum Beispiel Besucherzahlen begrenzt, ausgefeilte Wegeführungen innerhalb der Bäder erdacht und Online-Buchungen eingeführt – Maßnahmen, die das Infektionsrisiko minimierten. Dass bei den Besucherzahlen im Oktober wieder 81 Prozent des Vorjahresniveaus erreicht wurden, wertet Neumann daher auch als Vertrauensbeweis der Kunden.




Nettebad: Keine Freibadsaison, aber neue Attraktionen






Bis zum 18. März deuteten die Besucherzahlen des Nettebades auf einen neuen Besucherrekord hin. „Doch dann kam Corona“, blickt Hermle zurück. Im Gesamtjahr zählten die Stadtwerke lediglich 311.000 Badegäste – und somit rund 445.000 Besucher weniger als im Vorjahr. 

„Wir hatten zwar mit weniger Besuchern in der Sommersaison aufgrund der Baumaßnahmen zur Einhausung des Außenbeckens gerechnet, aber nicht mit diesem Einbruch. Umso mehr freuen wir uns nun auf eine möglichst schnelle Wiedereröffnung unserer Attraktionen“, erklärt Hermle.


Zum Hintergrund: Das einstige Außenbecken wurde in den vergangenen Monaten mit einer Überdachung versehen. Dadurch kann die Wasserfläche ganzjährig genutzt werden – wovon künftig das Schul- und Vereinsschwimmen sowie der Kursbetrieb profitieren. Neu hinzugekommen sind zudem der Ninja-Cross-Parcours sowie die Stehrutsche in der Erlebniswelt.

Loma-Sauna: fehlende Veranstaltungen


In der Loma-Sauna haben sich pandemiebedingt die Besucherzahlen von rund 96.000 auf rund 41.000 mehr als halbiert. Veranstaltungen wurden abgesagt, zudem konnte der Betrieb nach dem ersten Lockdown nur eingeschränkt und erst Mitte Juli wiederaufgenommen werden. „Speziell unsere Saunanächte und die Eventsauna ‚Tapahtuma‘ – in der für bis zu 150 Saunagänger inszenierte Showaufgüsse zelebriert werden – sind normalerweise unsere Sauna-Besuchermagneten“, sagt Neumann.

Nettedrom zunächst auf Rekordkurs


Im Januar und Februar befand sich die E-Kartbahn zunächst auf Rekordkurs, bis sie im Zuge des ersten Lockdowns schließen musste. 

„Durch das umfangreiche Hygienekonzept und die einfachere Umsetzung im Betrieb haben wir bereits im Mai wieder eröffnen können“, erläutert Michael Schrey, Leiter Freizeit bei den Stadtwerken. Es gab in der ersten Phase beispielsweise kein Walk-In-Geschäft. „Trotzdem mussten wir leider zum Hochbetrieb – ab November – wieder schließen.“


Das spiegelt sich auch in den Zahlen wider: Nur 19.000 Besucher drehten ihre Runden auf den Elektro-Karts – das sind circa 24.000 weniger als im Vorjahr.

Schinkelbad etabliert sich als Gesundheitsbad


Das Schinkelbad verzeichnete im Jahr 2020 124.000 Badegäste – rund 53 Prozent weniger als 2019. Das im Osnabrücker Osten gelegene Bad ist vor allem wegen seiner Gesundheits- und Erholungsangebote wie der Textilsauna oder regelmäßiger Veranstaltungen wie den „Abenden der Harmonie“ gefragt. Auch die Angebote im Bereich Wassergymnastik, Aquafitness und Rehasport sorgen üblicherweise für eine hohe Nachfrage. Doch auch hier machte die Pandemie dem Bäder-Betrieb der Stadtwerke ein Strich durch die Rechnung.

Moskaubad: „Dschungel-Konzept“ ausgebaut


Das Moskaubad wurde durch die Pandemie ebenfalls hart getroffen. 87.000 Besucher bedeuten ein Minus von 67 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Trotz der massiven Rückgänge bleibt das Bäderteam positiv: „Es hätte auch schlimmer ausgehen können. Zum Beispiel wenn wir während der Sommermonate gar nicht hätten öffnen dürfen. Hier haben sich unsere Hygienekonzepte bewährt“, erklärt Neumann. Zudem wurde das Traditionsfreibad in der Wüste mit einer neuen Sprungrutsche nochmals attraktiviert.

Ausblick 2021: Bäderbetrieb nutzt die Zeit des Lockdowns


„Wir hoffen auf eine baldige Wiedereröffnung der Bäder, um unserer Pflicht zur Daseinsvorsorge in Osnabrück wieder nachkommen zu können“, betont Hermle. Bis dahin wird die Zeit mit Renovierungs- und Ausbauarbeiten überbrückt. „In diesem Jahr soll eine mobile Messzeitanlage für den Geschicklichkeitsparcours im Nettebad folgen und in der Loma-Sauna ist eine Erweiterung des Ruhehauses geplant “, so der Bäderchef. 


Im Sportbereich des Schinkelbads finden Sanierungsarbeiten der Umkleidekabinen statt – und auch im Moskaubad stehen Renovierungsarbeiten an: Mit der Tribüne wird das Wahrzeichen des Bades auf Vordermann gebracht. Zudem werden die Sanitäranlagen im Außenbereich erneuert.


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