Kinder sitzen auf einer Bank vor der Heizung und schauen aus dem Fenster.

9 Tipps

Gas sparen - aber wie?

Gas sparen ist in den letzten Wochen zur gesellschaftlichen Aufgabe geworden. Hausbesitzer:innen können in ihrer Immobilie viel tun, um weniger Gas zu verbrauchen, damit ihr Portemonnaie und das Klima zu schonen und zu einer sicheren Versorgungslage beizutragen. Wir haben hier 9 konkrete Maßnahmen und Tipps für Sie zusammengestellt. 

Tipp 1: Dämmen lohnt sich

Der Dämmzustand eines Hauses hat den größten Einfluss auf den Heizenergie-Bedarf. Dies macht die Grafik sehr deutlich: bei vor 1978 gebauten Häusern ohne nachträgliche Dämmung ist der Gasverbrauch noch sehr hoch. Nachdem 1994 neue Anforderungen hinsichtlich der Dämmung von Neubauten erlassen wurden, ist dieser bei Gebäuden diesen Alters deutlich zurückgegangen. Aber auch mit der nachträglichen Dämmung eines Altbaus lassen sich deutliche Ersparnisse erzielen. Heutige Neubauten haben sogar nur noch ein Viertel des Heizenergiebedarf im Vergleich zu einem vor 1978 gebauten Haus. 


Viel Energie geht bei älteren Gebäuden dabei etwa über 
  • schlecht isolierte Fenste
  • ein ungedämmtes Dach oder
  • schlecht gedämmte Wände 

verloren. 

Es kann auch Sinn machen, sich die Dämmung der Heizungsrohre anzuschauen: Bei älteren Gebäuden sind diese häufig in den Kellerräumen nicht gedämmt. Hier geht unnötig Wärme verloren. Passendes Material dazu bekommt man in jedem Baumarkt und kann diese Maßnahme i.d.R. auch selbst umsetzen. 






Tipp 2: Jedes Grad weniger spart

Die Anzahl der in einem Haushalt lebenden Personen hat nur einen geringen Einfluss auf den Heizenergiebedarf. Einen großen Einfluss hingehen haben das Nutzerverhalten und der Stand der Heizungstechnik. Dabei ist es zum Beispiel wichtig, einen blick auf die richtigen Raumtemperaturen zu richten - denn nicht jeder Raum muss gleich stark beheizt werden. 

  • Wohn- und Arbeitsräume: 20-22 Grad 
  • Badezimmer: 22-23 Grad 
  • Flure: 17 Grad 

Die Türen zwischen den unterschiedlich beheizten Räumen sollten Sie dabei möglichst geschlossen halten. Nutzen Sie außerdem die Absenkfunktion Ihrer Heizung, wenn Sie länger nicht zu Hause sind, z.B. weil Sie tagsüber auf der Arbeit sind. Insgesamt erreichen Sie mit jedem Grad weniger Raumtemperatur eine Ersparnis von 6 %. Trotz aller Sparabsichten sollten Sie darauf achten, dass die Raumtemperatur nicht unter 17 Grad fällt - denn dann droht Schimmelpilzgefahr!







Tipp 3: Heizen und Lüften in Balance

Beim Heizen und Lüften kommt es auf die richtige Kombination an: 

  • Vermeiden Sie Dauerlüften, denn das kostet viel Energie 
  • Lüften Sie anstatt dessen kurz (1-5 Minuten) bei weitgeöffneten Fenstern (Stoßlüften) 
  • Lassen Sie Kellerfenster und Türen geschlossen, denn hier entweicht Wärme oft unbemerkt 


Tipp 4: Zugluft vermeiden

Oft heizen wir Zuglufterscheinungen einfach "weg" und nehmen sie gar nicht konkret wahr. Bei Zugluft im Raum werden allerdings circa 1-2 °C mehr Raumtemperatur für die gewünschte Wohlfühltemperatur benötigt. Deswegen können sich Gegenmaßnahmen lohnen: 

  • Rollläden, Jalousien und Vorhänge können Zuglufteffekte verringern 
  • Dichtungen an Fenstern, Türen und Dachbodenklappen kontrollieren: Bei Bedarf Spalte und Fuge abkleben und Undichtigkeit in der Fensterdichtung mit Hilfe eines Blattes überprüfen 
  • Winddichte bei „gefühlter“ Luftbewegung im Raum mit Räucherstäbchen prüfen



Tipp 5: Die richtige Luftfeuchte schaffen

In der Heizperiode sollte die Luftfeuchtigkeit in Ihren Räumlichkeiten 50-60 % betragen. Das können Sie ganz einfach mit einem Hygrometer kontrollieren. Ist die Luftfeuchte zu hoch oder zu tief, kann das für Unwohlsein sorgen: 

Zu geringe Luftfeuchtigkeit 

  • Atemwege und Augen trocknen au
  • Begünstigt Kopfschmerzen 
  • Wir fühlen uns unwohl 
  • Die Luft wird als kälter empfunden 



Zu hohe Luftfeuchtigkeit 


  • Schimmelpilz-Risiko steigt ab einer Luftfeuchte von mehr als 65 % 
  • Warme Luft nimmt viel Feuchtigkeit auf 
  • Vermehrtes Schwitzen 
  • Die Wärme wird als drückend empfunden







Tipp 6: Richtige Heizungseinstellungen wählen


Thermostatventile richtig einstellen

Thermostatventile sind in Mehrfamilienhäusern mit Zentralheizung oft die einzige Regelungsmöglichkeit. Dabei ist es wichtig, die richtige Einstellung für die passende Temperatur zu kennen. 

  • "Schneeflocke": Frostschutz - ca. 7 Grad 
  • Stufe 3: ca. 20 Grad 
  • Stufe 5: ca. 28 Grad 

Zur Vermeidung von Wärmestaus sollte man dabei Heizkörper und Thermostatventile nicht zustellen und lange Vorhänge darüber hängen. Heizkörper in tiefen Mauernischen sollten außerdem Thermostatköpfe mit Fernfühlern haben. Auch elektronische Thermostate können eine gute Hilfe beim Energiesparen sein. Mit ihnen können konkrete Beheizzeiten und Temperaturen eingestellt werden, sodass die Räume automatisch zur richtigen Zeit warm werden. Bei einer Fußbodenheizung sollte jeder Raum ein Thermostat haben, sodass die Temperatur individuell angepasst werden kann. Viele Modelle lassen sich heute bereits aus der Ferne über das Smartphone steuern. 

Wichtig: Wohnen Sie zur Miete und bauen elektronische Thermostate ein, heben Sie die alten auf und tauschen Sie, wenn sie umziehen wieder aus. 

Die richtige Einstellung der Heizkesselregelung 

Machen Sie sich, wenn Sie ein Eigenheim haben, außerdem mit Ihrer Heizungssteuerung vertraut. Denn mit ihr können Sie Ihren Heizbetrieb selbst optimieren. Stellen Sie die Regeleinstellungen dabei möglichst niedrig ein und justieren besser im Winter nach. Prüfen Sie außerdem: 

  • Welche Absenkzeiten sind möglich? 
  • Bis zu welcher Außentemperatur schaltet die Umwälzpumpe im Absenkbetrieb nachts ab?
  • Kann die Vorlauftemperatur gesenkt werden? 
  • Wie erfolgt in den Sommermonaten die Umstellung auf ausschließliche Warmwasserbereitung und die Urlaubsabsenkung? 
  • Bei welcher Außentemperatur erfolgt die automatische Sommer- und Winterumschaltung? 

Die richtige Einstellung der Etagenheizung (Gastherme) 

Ein elektronischer Raumthermostat ist oft im Wohnzimmer angebracht, er steuert die Umwälzpumpe in der Therme. Es gibt auch Uhrenraumthermostate - an diesen werden die Heiz- und Absenkzeiten mit den gewünschten Temperaturen eingestellt und automatisch abgefahren. 

  • Bei Abwesenheit und nachts um 3-5 °C herunterdrehen. 
  • Thermostatventile der Heizkörper zusätzlich nutzen. 
  • Vorlauftemperatur an der Therme auf circa 50 °C einstellen. 
  • Außerhalb der Heizperiode die Therme auf die ausschließliche Warmwasserbereitung umstellen.














Tipp 7: Warmwasseraufbereitung richtig einstellen.

Der anteilige Heizenergie-verbrauch für die Warmwasser-bereitung liegt bei ca. 15-20 %. Mit einigen Maßnahmen kann man hier Ersparnisse heben. 

  • Warmwassertemperatur bei Speichern auf 55 bis maximal 60 °C einstellen
  • Duschen statt Baden. 
  • Sparhandbrausen einsetzen – 9 statt 15 Liter/Minute. 
  • Einhandhebelmischer auf „kalt“ stellen. 
  • Am Wasserhahn Sparperlatoren einsetzen. 
  • Tropfende Wasserhähne reparieren 
  • Wenn vorhanden Geschirrspüler nutzen. 
  • In den Sommermonaten den “Heizbetrieb” ganz ausschalten.












Tipp 8: Ein hydraulischer Abgleich hilft

Ein hydraulischer Abgleich ist die Einstellung der richtigen Heizungswasser-Durchflussmenge an jedem Heizkörper über „voreinstellbare“ Thermostatventile. 

Die Vorteile 

  • Niedrige Heizungsvorlauf- und Rücklauftemperaturen
  • Geringerer Stromverbrauch der Umwälzpumpen. 
  • Weniger Anlagengeräusche. 
  • Gleichmäßige Aufheizzeiten in den Räumen. 
  • Neue Heizkörperthermostatventile arbeiten zuverlässiger und genauer.









Tipp 9: Energieverbräuche regelmäßig kontrollieren.  

Lesen Sie Ihre Zähler für Strom, Gas und Wasser regelmäßig ab. So fallen Verbrauchs-anstiege nicht erst mit der nächsten Jahresrechnung auf. Mit aktuellen Zählerständen berechnen wir gerne auch zwischendurch den zu erwartenden Verbrauch für Sie. Im Energie-Kundenportal können Sie uns Ihre Zählerstände schnell, flexibel und einfach mitteilen. 

FAQs zu Alternativen zu Gas 

Generell ist die Wärmewende in Deutschland bereits eingeleitet. Ab 2025 dürfen Öl- und Gasheizungen nicht mehr als alleiniges Heizgerät eingebaut werden – das gilt in Neubauten und in Bestandsgebäuden. Sollte bei Ihnen also ein Austausch anstehen, macht es Sinn, z.B. mit einem Energieberater einen individuellen Heizungssanierungsplan für ihr Haus zu erarbeiten und zu besprechen, welche Heiztechnik für Sie am sinnvollsten ist. 

Das lässt sich pauschal nicht beantworten, denn es kommt ganz auf das Gebäude an, welche Heiztechnik am sinnvollsten ist. Hier spielen etwa die verbaute Wärmedämmung oder das Vorhandensein einer Fußbodenheizung eine wesentliche Rolle. Sollte bei Ihnen also ein Austausch anstehen, macht es Sinn, z.B. mit einem Energieberater, einen individuellen Heizungssanierungsplan zu erarbeiten. Auch unsere Kolleg:innen im Servicezentrum an der Alten Poststraße stehen Ihnen gerne mit Tipps und Infos zur Seite.

Wir bieten eine umfangreiche, anbieterunabhängige Beratung zum Thema Photovoltaik und Stromspeicher an. Wir haben dazu viele Infos für Sie zusammengefasst. Im Installateursverzeichnis der SWO Netz finden Sie außerdem viele Fachbetriebe in Osnabrück, die Ihre Anlage realisieren können. 




Das könnte Sie auch interessieren

Infos zu Sanierung und Förderung

Ich möchte Einspar-Potenziale meiner Immobilie aufdecken.

Energieberatung

Ich möchte Strom und Gas bei mir zuhause einsparen.

Hilfe bei Energiearmut

Ich brauche Unterstützung, um meine Energiekosten zu bewältigen.

Siegel Herausragender Regionalversorger Strom und Erdgas Siegel Familienfreundlicher Arbeitgeber Siegel Schlichtungsstelle Niedersachsen und Bremen Siegel IHK Top-Ausbilder Siegel TÜV zertifiziert