Erforschung intelligenter Wandanker mit LoRaWAN
Sie sind klein, sie sind unscheinbar – und wohl kaum ein Besucher der Großen Straße in Osnabrück würde sie ohne Hinweis bemerken. Doch die kleinen Würfel, die unsere Kolleg:innen von der SWO Netz gemeinsam mit Forscher:innen vom Fraunhofer Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren angebracht haben, könnten in nicht allzu ferner Zukunft wichtige Aufgaben erfüllen.
Die Straßenbeleuchtung in der Einkaufsstraße ist, wie in anderen Städten nicht unüblich, an einem Stahlseil montiert, das an beiden Seiten der Straße an den Häuserfassaden verankert ist.
Um auf Nummer sicher zu gehen, müssen die bisher verwendeten Wandanker regelmäßig kontrolliert werden. Denn: Löst sich die Verankerung aus der Wand? Hängt das Seil zu sehr? Was bisher nur durch den Einsatz eines Hubsteigers zu kontrollieren war, geht in Zukunft viel einfacher. Die Lösung steckt in den kleinen, smarten Würfeln. Diese haben unsere Netz-Kolleg:innen nun zwischen Wand und Stahlseil angebracht. Ihr Clou: Sie tragen LoRaWAN-Sensoren in sich, die jederzeit erfassen, ob die Verankerung noch sicher ist oder ob ein Reparaturteam kommen muss.
Die beiden mit Sensoren ausgestatteten Wandanker sind mit einem Akku ausgestattet. Zusätzlich sind sie mit einer Mini-PV-Anlage verbunden. Dadurch müssen sie nicht an das Stromnetz angeschlossen werden. Somit können sie für einen langen Zeitraum ihren Dienst verrichten. Die Erkenntnisse aus diesem deutschlandweit einmaligen Pilotprojekt könnten in der Zukunft breite Anwendung finden. Denn solche Wandanker werden ja nicht nur bei der Straßenbeleuchtung in Fußgängerzonen verwendet. Denkbar ist beispielsweise ein Einsatz in Gebirgsstraßen, an denen mächtige Stahlnetze die Autofahrer:innen vor Steinschlag schützen. Und so kann ein kleines Forschungsprojekt, das in Osnabrück seinen Anfang nahm, vielleicht irgendwann Menschenleben retten.