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Warum das neue Solarspitzengesetz jetzt besonders wichtig ist

Osnabrück erlebt aktuell einen beispiellosen Aufschwung bei der Solarenergie. Die Leistung der installierten Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) hat sich in den vergangenen drei Jahren verdoppelt. Ein klares Zeichen dafür, dass die Energiewende in der Region an Fahrt aufnimmt. Auch 2024 wurde mit 1.664 neu ans Netz gegangenen Anlagen wieder ein Rekord aufgestellt. Die insgesamt installierte Leistung stieg damit um rund 20.000 kWp auf über 79.000 kWp. Das ist rechnerisch genug, um mehr als 20.000 Haushalte zu versorgen. 

Doch bei allem berechtigten Optimismus: Der schnelle Ausbau bringt auch Herausforderungen mit sich – vor allem für das Stromnetz. Genau hier setzt das am 25. Februar 2025 in Kraft getretene Solarspitzengesetz an. Es reagiert auf die zunehmenden Spitzen bei der Solarstromproduktion, die nicht nur in Osnabrück, sondern deutschlandweit die Netzstabilität gefährden könnten. Für Betreiber neuer PV-Anlagen bedeutet das Gesetz sowohl neue Anforderungen als auch neue Chancen. 

Netzausbau wird zur Pflichtaufgabe

„Die Energietransformation hat bereits richtig an Fahrt aufgenommen . Das ist gut so“, sagt Tino Schmelzle, Geschäftsführer der SWO Netz. Gleichzeitig warnt er aber: „Unser Netz ist für diese Dynamik nicht ausgelegt.“ Immer mehr Einspeisung durch PV-Anlagen, mehr Ladepunkte für E-Autos, mehr Wärmepumpen – all das erhöht die Last auf das bestehende Stromnetz. Die SWO Netz investiert deshalb massiv in den Ausbau und die Digitalisierung der Infrastruktur. Doch der Netzausbau braucht Zeit, Platz und leider auch Baustellen. Umso wichtiger ist es, durch kluge gesetzliche Regelungen Netzspitzen zu entschärfen und die Einspeisung besser zu steuern. 

Was regelt das Solarspitzengesetz konkret?

Das neue Gesetz setzt genau an dieser Stelle an. Es soll Überlastungen vermeiden und zugleich die Solarenergie smarter ins Netz integrieren. Es gilt für alle PV-Anlagen, die ab dem 25. Februar 2025 neu installiert werden. Die wichtigsten Neuerungen: 

  • Leistungsbegrenzung ohne Smart Meter: Neue Anlagen bis 100 kW dürfen ohne Smart Meter nur 60 % ihrer Nennleistung einspeisen. Mit Smart Meter ist eine vollständige Einspeisung möglich. 
  • Keine Einspeisevergütung bei negativen Strompreisen: Betreiber erhalten keine Vergütung mehr, wenn der Börsenstrompreis ins Minus rutscht. Das betrifft insbesondere Mittagsstunden mit hohem Solarüberschuss. 
  • Förderung von Speichern und intelligentem Energiemanagement: Batteriespeicher, dynamische Stromtarife (wie unser Tarif Strom dynamisch) und flexible Steuerungssysteme werden gezielt gefördert, um Strom zu speichern oder den Stromverbrauch zeitlich zu verschieben. 
  • Vereinfachte Direktvermarktung: Besonders für kleinere PV-Anlagen wird es leichter, den erzeugten Strom direkt zu vermarkten oder selbst zu verbrauchen. 

Chancen für Osnabrücker PV-Betreiber

Für die Betreiber von PV-Anlagen in Osnabrück bringt das Solarspitzengesetz also nicht nur Einschränkungen, sondern echte Chancen. Wer auf Smart Meter und Stromspeicher setzt, kann seine Energie effizienter managen, mehr Strom einspeisen – und bleibt von den neuen Begrenzungen verschont. Zudem wird der Eigenverbrauch wirtschaftlich attraktiver, insbesondere in Kombination mit dynamischen Stromtarifen. 

Hier knüpft ein neues Angebot der Stadtwerke Osnabrück an: Mit einem Komplettpaket für Photovoltaik und Speicher bieten sie Eigenheimbesitzern eine komfortable Lösung für die eigene Energiewende. Es baut dabei auf dem Wärmepumpen-Komplettpaket auf und umfasst PV-Anlagen, Batteriespeicher und den passenden Stromtarif – individuell geplant und aus einer Hand. Gemeinsam mit dem Technologiepartner Viessmann und lokalen Handwerksbetrieben sorgen die Stadtwerke für eine reibungslose Umsetzung: von der Beratung bis zur Wartung. 

Das Paket ist ideal auf die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen abgestimmt: Mit Smart Meter und Steuertechnik ist eine volle Einspeisung möglich. Dazu helfen Speicherlösungen, den Eigenverbrauch zu optimieren und Netzspitzen zu vermeiden. So wird nicht nur die Netzstabilität unterstützt, sondern auch der wirtschaftliche Nutzen für die Betreiber maximiert. 

Fazit: Solarzukunft braucht smarte Netze – und smarte Lösungen

Osnabrück steht beispielhaft für die Solaroffensive in Deutschland. Doch der Weg zur klimafreundlichen Energieversorgung führt nicht nur über Dächer und Balkone, sondern auch durch unterirdische Kabel, Verteilerschränke und intelligente Steuerungstechnik. Das Solarspitzengesetz schafft die rechtlichen Grundlagen dafür und belohnt alle, die in digitale Netztechnik und flexibles Energiemanagement investieren. 

Für Bürgerinnen und Bürger, die in Osnabrück eine neue PV-Anlage planen, gilt: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, sich über Speicherlösungen, intelligente Stromtarife und den rechtzeitigen Netzanschluss zu informieren. Denn nur gemeinsam kann die Energiewende gelingen – und Osnabrück weiterhin Vorreiter beim Sonnenstrom bleiben. 

Tipp von der SWO Netz: Meldet eure geplante PV-Anlage frühzeitig an, um Verzögerungen bei der Inbetriebnahme zu vermeiden – und registriert auch eure Balkonkraftwerke im Marktstammdatenregister (mehr Infos dazu im Blog hier)! 

Gastblogger
Marco Hörmeyer

Cara

Ansprechpartner:in

Veröffentlicht am
28.08.2025

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