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Angesichts steigender Strompreise und dem größer werdenden Bewusstsein für erneuerbare Energien werden immer mehr Osnabrücker:innen zu Stromproduzenten. Denn ein eigenes Balkonkraftwerk ist recht unkompliziert zu installieren und zu betreiben. Einige Dinge müssen Besitzer:innen einer Solaranlage aber dennoch beachten. Wir haben die wichtigsten Infos für euch zusammengestellt.

Es muss nicht immer die große Lösung sein: Gerade für Mieter:innen einer Etagenwohnung kann die Anschaffung einer kleinen Solaranlage durchaus lohnenswert sein - aber auch für Hausbesitzer:innen, die keine große Anlage auf dem eigenen Dach einrichten können oder wollen. Egal ob auf der Garage, an der Balkonbrüstung oder auf der Terrasse – für ein bis zwei Solarmodule ist oft ausreichend Platz vorhanden. Auch im Niederspannungsnetz der SWO Netz können solche Anlagen mit einer Gesamtleistung von bis zu 600 Watt betrieben werden.

1. Meldepflicht nicht vergessen

Bevor die Plug-in-Anlage aber in Betrieb gehen kann, sind einige Formalien notwendig. Unser Experte Karl-Heinz Kasel aus dem Bereich Kundenanschluss weiß da mehr:

»Wie bei größeren Anlagen gilt auch hier die Meldepflicht. Konkret heißt das, dass Betreiber ihre Anlage bei uns und im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registrieren müssen.«

Dieser Schritt ist im Handumdrehen online auf dem Netzportal der SWO Netz - dem Netzbetreiber in Osnabrück - erledigt. Und auch auf der Homepage der Bundesnetzagentur ist eine schnelle Registrierung mit wenigen Klicks geschafft.

2. Sicherheit geht vor - auch bei kleinen Anlagen

Wie bei allen technischen Anlagen spielt auch die Sicherheit eine große Rolle – immerhin wird hier mit elektrischer Spannung hantiert. Daher muss die Anlage gemäß den anerkannten Regeln installiert, angeschlossen und betrieben werden.

„Vorgaben dazu findet man im Vorschriftenwerk der VDE. Hilfreich ist es in jedem Fall, die Arbeiten von einem Fachunternehmen ausführen zu lassen“, betont der Fachmann.

Hilfreich sind hier die FAQ des VDE | FNN. Auch wenn es sich um eine sogenannte Plug-In-Anlage handelt, sollte man die PV-Module nicht einfach mit der normalen Schutzkontaktdose verbinden.

»Hier täuscht der Begriff ‚steckerfertig‘ ein wenig. Auch Plug-In-Anlagen müssen über eine spezielle, berührungs- und verpolungssichere Steckvorrichtung verfügen. Dies ist zwar in der Installation ein Mehraufwand, allerdings aus Sicherheitsgründen unbedingt zu beachten.«

3. Und last but noch least: Welcher Zähler für meine Anlage?

Ob nach der Installation von PV-Modulen auch ein neuer Stromzähler eingebaut werden muss, ist individuell unterschiedlich und hängt vom bisher verbauten Zähler ab.

Ist nur ein „normaler“ Ferraris-Zähler vorhanden, muss dieser gegen einen Zweirichtungszähler ausgetauscht werden. Hintergrund: Ansonsten würde sich bei einer Einspeisung ins öffentliche Netz der Zähler unzulässigerweise rückwärts drehen – dies gilt vor dem Gesetz als Manipulation einer technischen Aufzeichnung und damit als strafrechtlich relevant. Die Lösung ist der Einbau eines Zweirichtungszählers, bei Verzicht auf Einspeisevergütung kann auch ein rücklaufgehemmter Drehstromzähler zum Einsatz kommen. Nach Prüfung der Anmeldung im Netzportal wird der Zähler von der SWO Netz bzw. smartOptimo, die dies dienstleistend für die SWO Netz übernimmt, kostenlos gegen einen Zweirichtungs- oder rücklaufgehemmten Zähler ausgetauscht.

Sind diese Punkte beachtet, kann es losgehen mit der eigenen Stromerzeugung auf Balkon, Dach oder Carport!

Egal ob am Balkongeländer, auf der Terrasse oder wie hier auf der Gartenlaube - mit der richtigen Umsetzung kann  Sonnenenergie überall genutzt werden.

Wichtige Links im Überblick:

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Sebastian Philipp

Lisa

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Veröffentlicht am
11.04.2023

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