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Mit Überdruck unterm Schlosswall

Der Schlosswall in Osnabrück ist eine der zentralen Straßen in Osnabrück. Wenn hier gebaut oder saniert werden muss, sind Stau und Ärger vorprogrammiert… na ja, nicht ganz, denn: Die Kollegen der SWO Netz haben seit Anfang des Jahres die Kanalisation saniert und das Verkehrschaos blieb aus. Dank geschlossener und innovativer Bauweise.

In diesem kugelartigen Gehäuse ist der Liner für den Transport aufgewickelt.

Das Inlinerverfahren

Nachdem die Sanierung des Regenwasserkanals bereits vor einiger Zeit abgeschlossen wurde (hier geht’s zum passenden Blogartikel), folgte im zweiten Schritt der Schmutzwasserkanal. Hierfür nutzten unsere Kolleginnen und Kollegen der SWO Netz das sogenannte Inlinerverfahren – (und nein, das hat nichts mit den Rollschuhen zu tun 😉). Was auf den Fotos aussieht wie eine riesige Teppichrolle, ist der sogenannte Liner. Dieser überdimensionale Schlauch besteht aus Synthetikmaterial  und wird durch den Schacht zunächst per Hand in Kanal eingesetzt. Auf rund 700 Meter Länge wird der Liner dann Stück für Stück mittels Luftdruck durch den Kanal gedrückt – das nennt man in der Fachsprache „inversieren“. Dabei entfaltet sich das Material und schmiegt sich komplett dem alten Kanal an, wodurch dieser nicht nur abgedichtet, sondern auch geschützt und gestützt wird. Anschließend wird der Liner mit Dampf ausgehärtet. Übrigens: Der Kanal ist stolze 750 cm hoch und 500 cm breit und stammt aus dem Jahr 1912 😳

Der Liner – der übrigens nicht gerade leicht ist – wird per Hand in die richtige Position gebracht und in den Kanal eingelassen.

SWO-D2 in Action

Aber Moment?! Wenn der ganze Kanal abgedichtet ist, was passiert dann mit den Hausanschlüssen? Diese verbinden die jeweiligen Hausinstallationen am Schlosswall mit dem Kanal, damit das Schmutzwasser zuverlässig abtransportiert werden kann. Nachdem der Liner eingezogen ist, sind die erstmal dicht. Deshalb werden im Nachgang mit einer Fräse auf einem kleinen Roboter die jeweiligen Hausanschlüsse wieder ausgefräst.

Mithilfe dieses kleinen Roboters, auf den eine Fräse montiert ist, werden im Nachgang die Hausanschlüsse wieder freigelegt.

So ist die Entwässerung für die nächsten ungefähr 50 Jahre am Schlosswall erstmal wieder gesichert…

Cara

Blogger:in

Veröffentlicht am
10.09.2024

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