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24.06.2016
Seniorenbegleiter informieren sich über Busfahren mit Rollator
Lesedauer des Artikels: 2.24 Minuten
24.06.2016
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Eigentlich ist die 76-jährige Christa Boußillot ganz flott mit ihrem Rollator unterwegs. Aber: „Das Aus- und Einsteigen in den Bus möchte ich mal ohne die Hektik an der Haltestelle üben, zusammen mit meiner Begleiterin.“ Diese gehört zu einer Gruppe ehrenamtlicher Seniorenbegleiterinnen, die in ihrer Freizeit Senioren beispielsweise bei Einkäufen, Arztbesuchen oder Spaziergängen begleiten. Im Rahmen einer gemeinsamen Schulung vom Seniorenbüro Osnabrück und den Stadtwerken Osnabrück möchten sie nun mehr über das Busfahren mit Rollator erfahren.
»Schulungen für ältere und mobilitätseingeschränkte Personen gehören zu unserem Angebot des BusTrainings«, erklärt Busfahrer Wolfgang Gude, »Seniorenbegleiter schule ich heute zum ersten Mal.«
An ihren Fragen zeigt sich, wie engagiert sich die Seniorenbegleiterinnen für die Belange „ihrer“ Senioren einsetzen: „Wer öffnet die Klappe für Rollstühle?“ „Es gehört zu den Aufgaben des Busfahrers, diese Klappe zu öffnen – nachdem er die Kunden vorne bedient und seine Kasse gesichert hat“, stellt Wolfgang Gude klar. „Es kann aber auch ein Fahrgast helfen. Man muss sich nur bemerkbar machen.“ Auch, wenn man sicher an seinen Platz kommen wolle, bevor der Fahrer anfährt: „Ich sage immer Bescheid!“, bestätigt Christa Boußillod. „Meine 97-jährige Seniorin wartet auf dem Rollator sitzend an einer geschützten Hauswand neben der Haltestelle. Der Bus hält dann nicht“, berichtet eine Teilnehmerin. Wolfgang Gude bittet um Verständnis: „Sie sollte sich gut sichtbar hinsetzen und ein Zeichen geben, damit der Kollege sehen kann, dass sie mitfahren möchte.“ Hier wird deutlich, wie wichtig die Schulung des Bustrainings für das gegenseitige Verständnis ist:
»Wir müssen die Sicherheitsinteressen und Bedürfnisse der Senioren und den Zeitdruck der anderen Fahrgäste vereinbaren. Deshalb ist es wichtig, dass wir wissen, wenn Sie Unterstützung benötigen«, so das Fazit von Wolfgang Gude.
Dann ist es endlich soweit: Christa Boußillot kann am Bus den Ein- und Ausstieg mit dem Rollator üben – mit und ohne Rampe. Busschullehrer Ralf Haunhorst erklärt, worauf sie achten muss. „Das klappt ja ganz gut“, ist die 76-Jährige zufrieden und will in Zukunft mit ihrer Begleiterin den Bus öfter nutzen. „Setzen Sie sich dann am besten an den Mittelgang“, so der Hinweis von Karl-Heinz Klenke vom Präventionsteam der Polizei Osnabrück an die Gruppe. „Und die Handtasche immer am Körper halten, nicht im Rollator liegen lassen.“ Dann zucken alle zusammen: „So können Sie die Tasche sichern oder den Alarm zum Selbstschutz auslösen“, erklärt der Polizist und hält einen kleinen, schrillenden Taschenalarm hoch. „Den habe ich schon!“, ruft eine Teilnehmerin, „Ist gar nicht so teuer.“ Diesen Tipp und ihr weiteres Schulungswissen werden die Seniorenbegleiterinnen in den nächsten Tagen und Wochen „ihre“ Senioren weitergeben. Wolfgang Gude ist zufrieden:
»Ich freue mich, dass wir die ehrenamtlichen Seniorenbegleiter auf diese Weise in ihrer Arbeit unterstützen können!«
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2 Kommentare
Annette Kothöfer
29. Juni 2016 um 17:10
Sehr geehrte Damen und Herren,
ihren Bericht habe ich mit Interesse gelesen. Auch ich bin seit 6 Jahren Seniorenbegleiterin der Stadt Osnabrück.
Ich möchte ihnen eine Anregung unterbreiten. Fast jeder von uns betreut einen älteren Menschen mit Handicap. Die ältere Dame, die von Frau Hafner begleitet wurde tut sich mit ihrem Rollator schwer. Es gibt aber auch Senioren die bereits im Rollstuhl sitzen und sich über so ein Training gefreut hätte. Ich persönlich hätte es besser gefunden, wenn der eine oder andere Seniorenbegleiter/in einen von ihnen betreuten Senior hätte mitbringen können. Wenn Sie Lust haben, schauen sie mal bei Google nach, dort ist unter meinen Namen ebenfalls ein Bustraining mit den Stadtwerken und den Senioren ein Bericht veröffentlicht.
Herzliche Grüsse
Annette Kothöfer
Lisa Hoff
30. Juni 2016 um 11:31
Hallo Annette, vielen Dank für deinen Kommentar und deine Anregungen. Grundsätzlich können alle mobilitätseingeschränkten Personen – sei es mit Rollator oder Rollstuhl – an unserem Bustraining teilnehmen. Dabei ist ganz egal, ob man sich als Einzelperson oder als Gruppe für das Angebot interessiert. In diesem speziellen Fall – von dem wir hier berichten – hat sich eine Gruppe Seniorenbegleiterinnen für das Training angemeldet. Mit dabei waren aber auch einige Senioren, die von ihren Betreuern begleitet wurden.