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Um ihn herum dudelt und fiept, surrt, leuchtet und blinkt es. Auf der riesigen, mehrfach unterteilten Monitorfläche vor ihm an der Wand hasten Passanten über den Neumarkt. Solo- und Gelenkbusse rauschen von links nach rechts. Die fünf zusätzlichen Bildschirme, die sich - gleich neben den beiden Telefonanlagen - auf seinem Schreibtisch breit machen, signalisieren zudem durch grüne und gelbe Markierungen, an welchen Haltestellen die mobilen Schützlinge von Sascha Buck gerade eintreffen und wann sie dort wieder abfahren. Der gelernte Busfahrer, der seit gut vier Jahren als Verkehrsmeister bei den Stadtwerken Osnabrück tätig ist, nickt zufrieden: Osnabrücks öffentlicher Personennahverkehr läuft. Soweit, so gut.

 

Multitasking in der Leitstelle

Liniennetz VerkehrsleitstelleDer 43-jährige Osnabrücker lässt seinen Blick aufmerksam über die digitalen Szenarien schweifen, beantwortet parallel dazu mit souveräner Gelassenheit die über Funk eintreffenden Anfragen der Fahrer, die sich im Verkehrsgewusel vor Ort ergeben: „Ja, der Stau auf der Buerschen Straße hat sich aufgelöst - da kannst du jetzt wieder durch.“

Hier - in der Verkehrsleitstelle des Verkehrsbetriebes der Stadtwerke Osnabrück - laufen alle Fäden im Nahverkehr der Verkehrsgemeinschaft Osnabrück (VOS) zusammen. Und manchmal treffen sie im Sekundentakt ein: Lokale Verkehrsberichte, Hinweise der Mitarbeiter vor Ort, Meldungen der Polizei, der Feuerwehr, der Rettungsleitstelle oder anderer Partnerunternehmen der VOS. Verkehrsmeister Sascha Buck atmet tief durch:

»Wir kümmern uns um den gesamten Ablauf und sorgen dafür, dass sämtliche Störungen möglichst unmittelbar behoben werden.«

Ersatzfahrzeuge müssen organisiert und die Dienste erkrankter Kollegen neu besetzt werden. Buck und seine Mitstreiter müssen sich darum kümmern, dass die digitale Fahrgastinformation an den Haltestellen stets mit den aktuellen Änderungen bestückt ist und die Verbindung zum Mobilitätszentrum jederzeit funktioniert. „Hin und wieder kommt es auch vor, dass wir einen unerfahrene Kollegen, der sich in Osnabrück noch nicht so gut auskennt, per Funk in Echtzeit mit seinem Bus durch eine Umleitung lotsen“, erzählt Buck und schmunzelt.

 

Sechs Augen sehen mehr als zwei

Betriebssteuerung VerkehrsleitstelleDer Verkehrsmeister sieht zu seinem Kollegen Dirk Petschkuhn herüber: Der sitzt gleich nebenan an seinem Arbeitsplatz und äugt kurz hinter seiner Wand aus Monitoren hervor. Vier Augen sehen eben mehr als zwei. Wer allerdings sechs Augen auf den ÖPNV wirft, ist im Stande, sogar noch sorgfältiger zu arbeiten. „Unsere Augen draußen auf der Straße - die gehören unserem Streckendienst“, erklärt Sascha Buck. Am Steuer des Einsatzwagens sitzt heute Verkehrsmeister Jörg Wedderhoff.

Dessen Aufgabe besteht darin, das Busliniennetz abzufahren und - nach und nach und immer wieder aufs Neue - die mehr als 800 Haltestellen allein im Stadtgebiet und in Belm zu überprüfen: Kleinere Reparaturen werden vorgenommen, Aushänge ausgetauscht und aktualisiert oder geringfügige Schäden an den Bussen - eine defekte Kasse beispielsweise - direkt vor Ort behoben. Auch, wenn ein Bus in einen Unfall verwickelt wird, ist der Kollege vom Streckendienst zur Stelle - um Hilfe zu leisten oder die beteiligten Personen zu betreuen.

Verkehrsmeister bei den Stadtwerken Osnabrück? Da ist immer etwas los und das macht den Job umso spannender. Für Sascha Buck zählt vor allem, dass jeder seiner Kollegen vorher selbst als Busfahrer gearbeitet hat und sich auf den Osnabrücker Straßen daher bestens auskennt. Denn - wenn alle Stricke reißen - kann jeder von ihnen immer noch selbst in einen Bus steigen und das Steuer übernehmen.

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Lisa

Blogger:in

Veröffentlicht am
24.03.2016

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