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Ausbildung für den „Klick-Moment“ im Wasser

Es ist Dienstag Morgen im Nettebad: Viele Eltern trudeln mit ihren Kleinsten zum Babyschwimmen ein. Lehrer versuchen ihre Schüler:innen zum Bahnenschwimmen zu motivieren. Und einige Frühschwimmer haben ihr Sportprogramm bereits beendet. Und für mich sind mit Blick über das Freizeitbad erst einmal Glückwünsche fällig: Denn Jakob Schulte, der mir heute etwas über seine Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe erzählt, hat vor einigen Tagen sehr erfolgreich seine Prüfung bestanden.

Die Abschlussprüfung hat es in sich

„Nur mit 2en und 1en – aber wir haben auch nichts anderes erwartet“, berichtet seine Ausbilderin und Leiterin des Nettebads Sonja Niemann schmunzelnd – und auch sichtlich stolz. Dabei hat es gerade die praktische Prüfung in sich. Nach 100 m Schwimmen auf Zeit und 50 m Abschleppen einer Person in voller Montur folgt das „Worst-Case-Szenario“ für jede Aufsicht am Beckenrand: Einen ohnmächtigen „Ertrinkenden“ aus 4 Metern Tiefe hochziehen. Dieser wird dabei wach und greift den Prüfling im Schock an. Danach wird er wieder ohnmächtig und muss an Land 5 Minuten reanimiert werden. „Da darf man keine Sekunde zögern und ist danach körperlich wirklich richtig fertig“, erinnert sich Jakob, der nach drei Jahren Ausbildung offensichtlich immer noch total begeistert von seinem Beruf ist.

Sonja Niemann und Jakob Schulte

Sonja Niemann und Jakob Schulte

Die wichtigsten Eigenschaften für Fachangestellte für Bäderbetriebe: Fit, selbstbewusst und offen

An den Beckenrand ist er dabei erst verhältnismäßig spät gekommen. „Ich habe mit 24 angefangen, nachdem ich in meiner ersten Ausbildung gemerkt habe, dass ich mir nicht vorstellen kann, mein Leben lang in diesem Beruf zu arbeiten.“ Für ihn war klar, dass sein zukünftiger Job drei Dinge vereinen muss: er wollte möglichst viel draußen sein, sich bewegen und mit Menschen arbeiten. „Und genau das habe ich hier gefunden.“ Denn für den Beruf, da sind sich Sonja und Jakob einig, sollte man vor allem körperliche Fitness und Sicherheit im Wasser, Selbstbewusstsein und Spaß an der Arbeit mit Menschen mitbringen. „Deswegen achten wir bei der Auswahl von denjenigen, die wir zum Vorstellungsgespräch einladen, auch nicht als aller erstes auf den Notendurchschnitt. Ich schaue vor allen auf Fehlzeiten und das Arbeits- und Sozialverhalten. Und sehr positiv kommen bei uns soziale Hobbies wie Gruppenleitertätigkeiten o.ä. an“, erklärt Sonja.

Anderen die Liebe zum Wasser näherbringen

Einiges hat Jakob bei der Ausbildung aber auch überrascht – im positiven Sinne. „Ich hätte nicht gedacht, dass die Schwimmdidaktik, also das Leiten von Schwimmkursen, so einen großen Anteil an der Ausbildung hat.“ Doch darauf werden die zukünftigen Fachangestellten umfänglich vorbereitet. „Zuerst übt man an seinen Mit-Azubis, die z.B. so tun, als wären sie ein Seepferdchen-Gruppe. Das war manchmal schon sehr, sehr lustig“, erinnert er sich lachend. Dann geht es aber schon schnell in echte Kurse – für Jakob eines der besten Dinge an seinem Beruf. „Gerade das Arbeiten mit Kindern macht mir unglaublich viel Spaß. Ihnen Tipps zu geben, dann zu sehen, wie sie diesen einen „Klick-Moment“ im Wasser haben und sich so richtig darüber freuen. Oder ihnen die Prüfungen für ihre Abzeichen abzunehmen und zu sehen, wie stolz sie selbst und ihre Eltern danach sein. Das macht mich einfach glücklich.“

Technik und Chemie zusammen wuppen

Neben der Aufsicht und dem Unterrichten von Kursen hat die Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe aber auch noch einen starken technischen Schwerpunkt. „Die Auszubildenden müssen lernen, wie der Wasserkreislauf in unseren Bädern funktioniert. Dabei spielt auch das Thema Chemie eine große Rolle“, erklärt Ausbilderin Sonja Niemann. Doch darauf werden die Azubis bei den Stadtwerken systematisch vorbereitet: neben den Unterrichtseinheiten in der Berufsschule und den praktischen Einsätzen bei in der Technik, haben sie jeden Freitag im Nettebad internen Unterricht gemeinsam mit Auszubildenen aus umliegenden Betrieben. „Dort trainieren wir morgens erst zusammen und vertiefen dann die Inhalte aus der Schule. Entsprechend sind unsere Azubis immer gut vorbereitet.“ Und noch dazu eine eingeschworene Truppe, wie Sonja berichtet: „Dadurch, dass wir für den internen Unterricht immer alle Jahrgänge zusammenholen, lernen sie während der Ausbildung viele Leute kennen. Da entstehen echte Freundschaften, denn die Azubis helfen sich viel gegenseitig und halten sich den Rücken frei. Die Entwicklung, die viele von ihnen dabei machen, ist wirklich beeindruckend.“

Azubi an der Bäder-Technik

Azubi überprüft die Bädertechnik.

Fachangestellte für Bäderbetriebe: Fast 100 %ige Übernahmechance

Bei dieser Entwicklung dabei zu sein und Hilfestellung zu leisten, ist für die Ausbilderin immer wieder eine schöne Erfahrung: „Bei uns starten durchaus auch Auszubildende, die nicht von Anfang an super selbstbewusst sind. Aber in den drei Jahren lernen sie so viel und machen Erfahrungen, die helfen selbstsicherer zu werden. Danach sind sie alle verlässliche und offene Mitglieder in unserem Team, denen ich zu 100 % vertraue. Das ist einfach klasse.“

Denn die Übernahmechancen für Fachangestellte für Bäderbetriebe sind top – auch für Jakob: „Ich bin jetzt fest angestellt im Nettebad. Das war mein absoluter Wunsch und es ist toll, dass beim zukünftigen Einsatzort auch darauf Rücksicht genommen wird, wo man sich am wohlsten fühlt.“

Sport, Technik und Arbeit mit Menschen: Das klingt auch nach der richtigen beruflichen Mischung für euch? Dann bewerbt euch jetzt für die Ausbildung für Fachangestellte für Bäderbetriebe. Zu den aktuellen Stellenangeboten geht’s hier.

Mehr Einblick gefällig?

Jakobs und Sonjas Kollege Cedric gibt euch in diesem Video einen Einblick in seinen Alltag als Fachangestellter für Bäderbetriebe.

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Cara

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Veröffentlicht am
07.07.2023

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