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Die Luft über der Kreuzung Bramscher Straße / Fürstenauer Weg flirrt schon um 10 Uhr vor Hitze. In nur sechs Wochen haben die Arbeiter der Firma Clausing auf 300 Metern Länge die Erde ausgehoben, Versorgungsrohre verlegt und danach  Straßendecke, Radweg und Bürgersteig erneuert. Termingerecht – trotz der längsten Hitzeperiode seit Jahren.

Nicht alles geht, aber vieles muss

„Einige Arbeiten können bei diesen Temperaturen nicht oder nur eingeschränkt vorgenommen werden“, erklärt Christian Staub, Geschäftsführer der Firma Clausing Vorstandsmitglied der Bauinnung Osnabrück und Präsident des Baugewerbeverbandes Niedersachsen. „Der Beton zieht so schnell an, dass wir immer nur kleine Mengen ordern und diese möglichst schnell verarbeiten müssen“, nennt Polier Udo Beining ein Beispiel. Die Mischer müssen deshalb deutlich häufiger anliefern als bei normalen Wetterbedingungen.

»Auch Arbeiten wie am Hochbehälter der Stadtwerke, wo wir Materialien verschweißen müssen, sind derzeit nicht möglich. Am Wald ist die Brandgefahr viel zu groß«, so Staub.

Kürzere Tage, längere Wochen

Aufgrund der außergewöhnlichen Hitze wurden zum Schutz der Arbeiter einige firmeninterne Vereinbarungen getroffen, wie Christian Staub erklärt: „Um die kühleren Stunden zu nutzen, beginnen wir schon um 6 Uhr statt um 6.45 Uhr. Außerdem haben wir die tägliche Arbeitszeit reduziert und es sind mehr Pausen möglich.“ Die sind auch dringend nötig, um den Wasserbedarf zu decken.

»Trinken, trinken, trinken«, so Beining. »Denn einen guten Schutz gegen die Sonne gibt’s hier nicht.«

Damit die Arbeiten dennoch vorankommen, klotzen einige Bautrupps auch an Samstagen ran:

»Wir haben mehrere Samstage gearbeitet und die Freitage auch noch nachmittags«, sagt Polier Marc Bußmann, der an der Bramscher Straße im Einsatz ist.

Noch ist Schatten da, aber schon bald muss in der prallen Sonne gearbeitet werden: Wir lassen uns die Bedingungen vor Ort von der Firma Clausing erklären.

Diskutieren zwecklos

Eine Minderheit der Osnabrücker lässt sich von dieser Einsatzbereitschaft jedoch nicht beeindrucken. Da brauche man schon manchmal ein dickes Fell, sagen die Poliere: „Immer wieder schimpfen Autofahrer, dass wir nicht schnell genug fertig werden. Und auch einige Anwohner beschweren sich, wenn wir jetzt so früh loslegen. Da kann man auch nichts erklären oder diskutieren.“

Im Bekannten- und Freundeskreis stoßen sie dagegen auf Verständnis. Und auch in ländlichen Gebieten gebe es Ausnahmen: „Da kommt es vor, dass einem bei der Hitze eine ältere Dame eine Flasche Wasser über die Absperrung reicht.“

Fortschritt im Verborgenen

Jetzt hoffen alle auf Abkühlung, damit die Erneuerung der Leitungen zügig weitergehen kann. Ab September werden die Rohre unter der Bramscher Straße im Anschluss an die Oldenburger Landstraße verlegt. „Hier nutzen wir ein modernes Pressverfahren, sodass die Bramscher Straße nicht gesperrt werden muss“, beschreibt Christian Staub das Vorgehen und fügt augenzwinkernd hinzu:

»Wir sind dann zwar fast nicht zu sehen, arbeiten aber trotzdem mit Hochdruck.«

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Nicole

Blogger:in

Veröffentlicht am
07.08.2018

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