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Christine Prinz: Fisch und Hafen, das gehört zusammen

Schon als kleines Mädchen hat sie Rollmöpse gedreht und mit ihren Schwestern den Hafen unsicher gemacht. Christine Prinz ist mit dem Fischgeruch in der Nase groß geworden. Es war klar, dass sie mit ihrer Vorgeschichte in den väterlichen Betrieb einsteigen würde. Seit 2006 führt sie zusammen mit ihrer Schwester Karin Iljazovic die Geschäfte beim Fischfeinkosthandel Karl Prinz oHG, in Osnabrück besser bekannt als „Fisch Prinz“.

Mit Salz fing alles an.

Karl Prinz belieferte damit in der Nachkriegszeit Gaststätten und Privathaushalte. Nicht selten schleppte er die 25-Kilo-Säcke bis in den dritten Stock. Dann kam die Idee mit den Rollmöpsen, denn die waren in den Kneipen gefragt. Um alles richtig zu machen, schaffte er sich eine Rollmopsmaschine an. „Aber die funktionierte nie richtig“, erzählt Christine Prinz, „immer musste jemand daneben stehen, weil die Rollmöpse zu fest gewickelt wurden“. Also wurde doch wieder mit der Hand gedreht, und die Maschine stand herum.

100 Jahre Hafen Portrait

Selbst gedreht: Christine Prinz hat schon als Kind Rollmöpse gewickelt.

Die vier Prinz-Töchter drehten mit, befüllten Plastikeimerchen mit Bratheringen und Rollmöpsen, befestigten die Henkel und halfen im Verkauf. Das Geschäft wurde größer und zog 1989 von der Elbestraße an den Mühleneschweg, wo der Firmengründer das Grundstück der Wäscherei Schäfer übernehmen konnte. „Ein Glücksgriff“, wie Christine Prinz findet,

Prinz und der Hafen, das gehört zusammen!

Seit langem gehören viele Schausteller zu den Kunden des Geschäfts.

Wer sich auf dem Osnabrücker Jahrmarkt oder der Hagener Kirmes ein Fischbrötchen gönnt, hat mit großer Wahrscheinlichkeit ein Erzeugnis von Prinz vor sich. Bis nach Aachen und Thüringen liefert das Osnabrücker Unternehmen. „Vater hat gesagt, das bringt nichts ein, aber es macht Spaß“, erinnert sich die 1967 geborene Tochter Christine. Und räumt ein, dass das natürlich übertrieben ist.

Als Karl Prinz 65 war, fragte er seine Töchter, ob sie das Geschäft übernehmen wollten.

Karin und Christine wollten. Seitdem ist das Unternehmen gewachsen. Und der Mühleneschweg 17 hat sich in Osnabrück als gute Feinkost-Adresse etabliert. Zehn Arbeitsplätze halten den Betrieb in Schwung. Als Geschäftsführerin macht Christine Prinz, was sie immer gemacht hat. Sie holt Ware aus Bremerhaven, liefert aus, und wenn es darauf ankommt, setzt sie sich mitten in der Nacht ans Steuer eines Siebeneinhalbtonners. „Ich brauch auch keinen Mann, ich kann Gabelstapler fahren!“, sagt sie, die Frau fürs Praktische.

Zum Fisch hat sie eine besondere Beziehung, vor allem zum Brathering. Und zum Osnabrücker Hafen sowieso. Schon wegen ihrer Kindheitserinnerungen.

100 Jahre Hafen Osnabrück - anlässlich des Jubiläums veröffentlichen wir in Zusammenarbeit mit dem Museum Industriekultur auf unserem Blog regelmäßig Fakten aus der bewegten Geschichte des Osnabrücker Hafens. Diese Beiträge wechseln sich ab mit Portraits von Zeitzeugen und Menschen, die am Hafen arbeiten und/oder leben.

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Gastblogger
Rainer Lahmann-Lammert

Nicole

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Veröffentlicht am
06.10.2016

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