„Für alle Themen rund um Strom und Gas ist mein Energieversorger zuständig!“, so ist es…
23.10.2023
6 Gründe, warum Windräder manchmal stillstehen
Lesedauer des Artikels: 3 Minuten
23.10.2023
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Vielleicht ist es euch z.B. bei einem Spaziergang auf dem Piesberg schon einmal aufgefallen: Manchmal drehen sich Windräder einfach nicht, obwohl der Wind weht. Aber warum? Wir brauchen doch den Strom aus erneuerbaren Energien, um CO2 zu reduzieren – zählt da nicht jede Kilowattstunde? Grundsätzlich ja, aber es gibt sowohl für Anlagenbetreiber (bei unseren Anlagen die Stadtwerke) als auch für den Netzbetreiber (in unserem Netzgebiet die SWO Netz) gute Gründe, warum Windkraftanlagen auch mal stillstehen.
Gerade in den Sommermonaten wird am Abend und in den frühen Morgenstunden auch die Luft über Osnabrück zur „Autobahn“ für Fledermäuse. Windräder stören den Flug der kleinen „Badmans“, sodass sie in diesen Zeiträumen abgeschaltet werden. Und auch z.B. während der Brutzeit vieler Vogelarten im Umkreis haben die Windriesen zwischendurch Pause.
Fallen die Temperaturen unter den Gefrierpunkt, kann sich Eis an den Rotorblättern bilden, das sich bei zu schnellen Drehungen lösen und runterfallen kann. Das kann für Tier und Mensch gefährlich sein. Auch wenn es extrem windig ist, schaltet man Windräder ab, um Schäden an diesen zu vermeiden.
Wie viele technische Anlage – z.B. auch die Heizung bei euch im Keller – müssen Windkraftanlagen regelmäßig durchgecheckt werden, damit sie lange effizient Strom produzieren. Und werden die Anlagen älter, ist es wie bei allen technischen Geräten: Es werden mehr Reparaturarbeiten nötig, weil Teile ihre Lebensdauergrenze erreicht haben und gewechselt werden müssen.
Negative Preise – klingt erst einmal widersprüchlich. Diese treten dann auf, wenn das Angebot an Strom die Nachfrage übersteigt. Dadurch sinken die Preise - und das manchmal sogar unter null. Die Windräder stehen dann still, weil sich die Stromproduktion schlichtweg nicht lohnt und die Betreiber bei negativen Preisen sogar noch draufzahlen müssten, wenn Sie den Strom ins Netz einspeisen würden.
Es gibt genaue Grenzwerte, wie oft am Tag die Rotoren von Windkraftanlagen ihre Schatten etwa auf Wohngebäude werfen dürfen. Nährt sich eine Anlage bei bestimmtem Sonnenstand diesem Grenzwert, wird sie vorsorglich abgeschaltet. Dazu ist eine entsprechende Technik verbaut, die ständig und je berechnet, wohin der Schatten fällt.
Die Netzbetreiber sind in Deutschland für den Transport der Energie von der Erzeugung mit zu den Kundinnen und Kunden nach Hause zuständig (siehe dazu auch den Beitrag So ist das Stromnetz aufgebaut). Dabei ist es wichtig, dass die Netzauslastung stabil bleibt – Einspeisung und Entnahme also immer Waage sind. Das wird in den letzten Jahren zunehmend komplizierter: zentrale Kraftwerke werden immer mehr durch dezentrale Erzeuger abgelöst (z.B. Windkraftanlagen; siehe dazu auch den Beitrag Stromnetz der Zukunft). Die Netzbetreiber brauchen also viele Daten, um gute Prognosen zur Entwicklung der Stromerzeugung über den Tag zu machen, und auch die Option, flexibel in das Stromnetz eingreifen zu können (mit dem sogenannten Redispatch). Denn: manchmal steht aus unterschiedlichen Quellen mehr Strom zur Verfügung, als eigentlich gebraucht wird. Das kann zu Überlastung und zu Schäden im Netz führen. Weil es aktuell noch wenig Möglichkeiten gibt, diese Überproduktion zu speichern und zu einem späteren Zeitpunkt zu nutzen, werden in solchen Fällen i.d.R. zuerst Windkraftanlagen und große Photovoltaikanlagen abgeschaltet. Diese sind deutlich flexibler steuerbar als z.B. konventionellen Kraftwerke. In Osnabrück kann die SWO Netz rund 100 “Einspeiser” entsprechend steuern – davon sind 5 Windkraftanlagen.
Auch wenn einige von ihnen ab und zu mal eine Pause machen: Windkraftanlagen erzeugten schon 25 Prozent des Stroms in Deutschland. Ihr möchtet euch zu den regenerativen Erzeugungsanlagen der Stadtwerke informieren? Das schaut mal auf unsere Website.
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Ein Kommentar
Norbert Brümmer
16. November 2024 um 9:53
Anlagen, PV und Windräder, abschalten ist in diesen Situationen leider erforderlich.
Ist es nicht möglich die Häufigkeit zu reduzieren?
Wenn es eine Informationsquelle, App oder Internetplattform, gäbe, wo diese Netzüberlastungen angezeigt werden, dann könnten Stromkunden individuell ihre Geräte mit hohem Verbrauch nutzen, wie Waschmaschinen, Trockner, Wallbox.
Zu Zeiten mit geringerer Stromerzeugung bzw. hoher Netzauslastung können Stromkunden teilweise auf die Nutzung verbrauchsintensiver Geräte verzichten.
Manche Stromkunden wären sicher dazu bereit.