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20.02.2023
Vierbeinige Mitarbeitende
Lesedauer des Artikels: 1.9 Minuten
20.02.2023
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Sie haben je nach Jahreszeit mehr oder weniger Fell am eher gedrungenen Körper, stehen mit ihren vier Hufen meist fest auf dem Boden der matschigen Tatsachen und haben nicht nur großen, sondern von Natur aus auch zuverlässig Hunger.
enn diese Mitarbeitenden ihrer nachhaltigen Arbeit im Auftrag der Stadtwerke Osnabrück nachgehen, hat es fast etwas Meditatives: Grasbüschel für Grasbüschel, Hufe für Hufe halten sie das Gras und sonstiges Grünzeug rund um den Solarpark am Wasserwerk Thiene in Alfhausen in Schuss.
Der Solarpark ist im Oktober 2021 ans Netz gegangen und kann jährlich um die 1,4 Millionen Kilowattstunden Sonnenstrom erzeugen. Damit ist er der größte eigene Solarpark, den die Stadtwerke betreiben.
Der erzeugte Strom wird zum Teil direkt im Wasserwerk für die dortigen Produktionsprozesse verbraucht. Der übrige Strom wird an der Börse vermarktet – so der Stand heute. Denkbar wäre auch, dass mithilfe von Speichern der Strom gespeichert wird und dann auch in den Nachtstunden verfügbar ist, wenn die Sonne nicht scheint.
Der Standort auf dem Gelände des Wasserwerkes wurde bewusst gewählt. Flächen rund um Wasserwerke sind in der Regel Wasserschutzgebiete und dürfen nicht ohne weiteres für landwirtschaftliche Zwecke oder Bauvorhaben genutzt werden. Somit sind dies oft ungenutzte Flächen. Die Nutzung solcher Fläche als Solarpark wird eng von den Genehmigungsbehörden begleitet und wurde für das Wasserwerk Thiene genehmigt. Es gilt als Königsdisziplin beim Umbau der Stromversorgung, dass Wasserschutzinteressen und der Ausbau der Erneuerbaren Energien so in Einklang miteinander gebracht werden können.
Verbaut sind im Solarpark knapp 3.500 Module, die mehr als 1,55 Megawatt (MW) Leistung vorweisen können. Wie für Freiflächenanlagen zumeist üblich, sind die Module auf Modultische installiert und untereinander verkabelt. Durch die entsprechende Höhe der Stahlkonstruktion sind die Module so hoch, dass die Schafe darunter durchlaufen, aber nicht mit den Kabeln in Berührung kommen können.
In Alfhausen sind meistens zehn Schafe im Einsatz. Sie werden bei Bedarf, also wenn das Gras und andere Pflanzen drohen, zu hoch zu wachsen werden, vom Schäfer des nahegelegenen Hofladens zum Solarpark gebracht. Der Schäfer hat ein wachsames Auge auf die Schafe, versorgt sie mit Wasser und wenn es nichts mehr zu Fressen gibt, holt er sie auch wieder ab oder füttert Heu zu.
So haben am Ende alle etwas von der nachhaltigen Stromerzeugung in der Nachbarschaft.
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