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Rekarda, Topaz und Delbarestivale, Graue Herbstrenette, Rubinette und Pinova – was nach ziemlich exotischen Namen klingt, ist im Osnabrücker Stadtteil Hellern ganz normal. Zumindest auf einer Streuobstwiese, die gemeinsam von den Stadtwerken und Schüler:innen der BBS Haste auf Vordermann gebracht wird.

 

Im Grunde ist die Geschichte der Streuobstwiese schon einige Jahre alt – doch jetzt bekommt sie neuen Schwung: 2014 hatten Schüler:innen der Montessori-Schule und der BBS Haste auf der Fläche am Tongrubenweg Obstbäume (eben Rekarda, Topaz und Co.) angepflanzt. Das Gelände dient den Stadtwerken als Ausgleichsfläche für die ehemalige Winkelhausenkaserne und das Landwehrviertel. Schon damals wollten die Stadtwerke mehr leisten als einfach nur pflichtgemäß eine Fläche als Kompensation für die Bebauung der Ex-Kasernen auszuweisen. Die Idee: Schüler:innen bauen durch die Pflanzaktion Kompetenzen auf, trainieren ihre Fähigkeiten und kommen gleichzeitig in den Genuss eines Teamerlebnisses.

 

 

Übrigens, als Kompensation wird innerhalb der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung der Ausgleich oder Ersatz für Beeinträchtigungen im Umgang mit Natur und Landschaft bezeichnet. Heißt also grob gesagt: Wird irgendwo gebaut und dadurch die Umwelt beeinträchtigt, muss der Verursacher für einen Ausgleich sorgen.

Durch eine neue Kooperation mit der BBS Haste nimmt das Projekt im Jahr 2022 wieder an Fahrt auf. Angehende Gärtner:innen und Landwirt:innen nutzen eine Projektwoche, um auf dem Gelände ganz praktisch an ihren Fähigkeiten zu arbeiten – beispielsweise das richtige Beschneiden der Bäume. Aber auch das Setzen von Pfählen für einen neuen Verbissschutz gehört dazu. „Für die Schüler:innen ist das eine gute Möglichkeit, praxisnah tätig zu werden. Ganz im Sinne einer Projektwoche also“, sagt Lehrer Bernard vor dem Brocke.

Und ganz nebenbei gewinnt auch die Natur. „Streuobstwiesen sind ein wichtiger Nahrungslieferant beispielsweise für Wildbienen, Hummeln, Schwebfliegen, etc. Außerdem sind die Obstbäume im Alter wichtige Brutplätze für den Steinkauz“, betont vor dem Brocke. Die Pflege der Streuobstwiesen sei daher auch auf Dauer sehr wichtig. Künftig sollen die Schüler:innen regelmäßig am Tongrubenweg vorbeikommen und an ihren gärtnerischen und landwirtschaftlichen Fähigkeiten arbeiten. Damit Rekarda, Topaz und Delbarestivale auch in Hellern eine Zukunft haben.

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Gastblogger
Sebastian Philipp

Nicole

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Veröffentlicht am
25.04.2022

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