Die Vorfreude steigt. Bald startet Osnabrücks erste E-Buslinie M1. Die neuen Fahrzeuge werden das Busfahren…
19.02.2019
Arbeitsplatz E-Bus (Teil II): Was ändert sich für Werkstattmitarbeiter?
Lesedauer des Artikels: 2.4 Minuten
19.02.2019
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Die Vorfreude steigt. Bald startet Osnabrücks erste E-Buslinie M1. Die neuen Fahrzeuge werden das Busfahren ein Stück weit revolutionieren: Mehr Komfort, leise Motoren und kaum noch Ruckeln beim Bremsen und Gas geben. Doch die hochmoderne Technik verändert auch die Arbeit der Werkstattmitarbeiter. (Wie sich die Arbeit der Busfahrer verändert, erfahrt ihr in Teil I).
In der Buswerkstatt auf dem Verkehrsbetrieb herrscht derzeit große Betriebsamkeit – noch mehr als sonst. Stahlträger werden aufgestellt, es wird geschraubt und gehämmert. Für die neuen E-Busse entsteht hier ein sogenannter „Dacharbeitsstand“: Ein fest installiertes Arbeitsgerüst, um bei Bedarf gut an die Dachkomponenten und Akkus auf den Busdächern zu gelangen.
„Die Arbeiten an den Akkus sind nicht ganz ohne. Eine gute Erreichbarkeit und ein fester Stand sind schon wichtige Voraussetzungen“, erklärt Thomas Neuhaus, Leiter des Werkstätten- und Flottenmanagements bei den Stadtwerken. „Es wäre lebensbedrohlich, wenn man etwa einen der Batteriepole versehentlich und unkontrolliert berührt.“ Die oberste Priorität sei daher das eigene Absichern und natürlich entsprechende Fachkenntnisse.
Die Werkstattmitarbeiter mussten in den vergangenen Monaten an einer Hochvolt-Qualifizierung teilnehmen, um sich auf die neuen Arbeitsbedingungen einzustellen (unter Hochvolt definiert man im Kfz-Gewerbe übrigens Spannungsebenen von 30V – 1000V Wechselspannung und 60V – 1500 V Gleichspannung).
»Alle unsere Kfz-Mechatroniker sind jetzt offiziell auch Elektrofachkräfte für Hochvoltfahrzeuge«, so Neuhaus.
„Die einen sogenannte ‚Elektrofachkräfte für Arbeiten im spannungslosen Zustand‘ und die anderen ‚Elektrofachkräfte für Arbeiten unter Spannung‘.“ Nur Letztere sind später auch berechtigt, Arbeiten am Bus vorzunehmen, wenn das Hochvoltsystem des Busses noch in vollem Betrieb ist. „Das ist zum Beispiel bei Reparaturen an den Akkus oder bei Systemprüfungen der Fall.“ Diese Aufgabe erfordere eben besondere Kenntnisse, daher auch die gesonderte Weiterbildung.
»Angesichts der weiteren Elektrifizierung des Osnabrücker Busverkehrs ist das nur zeitgemäß und logisch.«
Den Blick in die Zukunft gerichtet, bieten die Stadtwerke außerdem eine neue Berufsausbildung an: zum Kfz-Mechatroniker mit Schwerpunkt System- und Hochvolttechnik. „Unsere Azubis bekommen hier gleich von Anfang das Wissen mit auf den Weg, das sie für die Arbeit mit den E-Bussen brauchen“, so Neuhaus. „Angesichts der weiteren Elektrifizierung des Osnabrücker Busverkehrs ist das nur zeitgemäß und logisch.“
Über die eigenen Werkstattmitarbeiter hinaus hat Neuhaus eine Schulungskonzept für den Verkehrsbetrieb erarbeitet, für alle Kolleginnen und Kollegen, die sonst noch mit den E-Bussen in Kontakt kommen: Verkehrsmeister, Fahrschullehrer, Fachkräfte im Fahrdienst und Busfahrer aber auch Service-Mitarbeiter und Reinigungskräfte. „Dabei geht es nicht ins technische Detail, sondern vielmehr um Sicherheitsvorschriften.“
In der Werkstatt freut man sich jedenfalls auf die neue E-Bus-Flotte. „Bei aller Komplexität der Technik: Die E-Busse machen die Arbeit für uns auch ein Stück weit einfacher – schließlich fällt der wartungsintensive Verbrennungsmotor zukünftig weg. Aber es kommen auch neue Herausforderungen im Bereich der Leistungs- und Fahrzeugelektronik auf uns zu.“
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