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Lange waren sich viele einig: Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach ist gut für die Umwelt aber rechnet sich selten fürs Portemonnaie. Denn: Die Komponenten waren immer noch recht teuer und dabei nicht besonders effizient und die Einspeisevergütung mittlerweile sehr gering. Doch jetzt zeigt Finanztest im Spezial 10/2018, dass sich einiges geändert hat. In Zeiten, in denen man auf der Bank für sein Geld zum Teil Strafzinsen zahlen muss, redet man hier über Renditen teilweise im zweistelligen Bereich. Wie kann das sein? Wir haben mit unserem Solar-Experten Sven Kiesow darüber gesprochen.
 

Wie kann es sein, dass sich Photovoltaikanlagen plötzlich lohnen – und das nicht zu knapp?

Sven Kiesow: Das liegt vor allem daran, dass die Preise für Photovoltaikanlagen in den letzten Monaten stark gefallen sind. Außerdem arbeiten die Anlagen immer effizienter: Wo man früher für die Erzeugung von durchschnittlich 2.600 kWh im Jahr 12 Module brauchte, braucht man jetzt nur noch 10. Das reduziert natürlich den Installationsaufwand und die Materialkosten. Aber man darf nicht vergessen: Wichtig ist, dass vom selbst produzierten Strom so viel wie möglich selbst verbraucht wird. Anlagen, die komplett ins öffentliche Netz einspeisen, rechnen sich deutlich weniger.“

 

Hat die hohe Rendite auch was mit dem Super-Sommer in 2018 zu tun?

Sven Kiesow: „Nein, bei der Berechnung der Rendite ist Finanztest von „Normaljahren“, also Durchschnittswerten, ausgegangen. Bei der Sonneneinstrahlung bei uns in Osnabrück und der Region kann man da von 900 kWh pro kW Leistung ausgehen. So ein toller Sommer wie dieses Jahr ist eher noch das Tüpfelchen auf dem i für alle Photovoltaikanlagen-Besitzer: Im Mai und Juli hatten wir zum Beispiel 50 Prozent mehr Sonnenstunden als normalerweise.“
 

Wie groß muss eine Anlage mindestens sein, um sich zu rechnen?

Sven Kiesow:Bei einem Verbrauch von 3.500 kWh im Jahr, einem nach Süden ausgerichteten Dach und einem Selbstverbrauch von 25 Prozent rechnet sich eine Photovoltaikanlage. Hier würde eine Anlage mit einer Leistung von 3,4 kWp zum Einsatz kommen. Dafür braucht man eine freie Dachfläche von ca. 20 Quadratmetern. So eine Anlage gibt es schon ab 55 Euro/Monat.“
 

Wie kann man es schaffen, so viel selbst erzeugten Strom wie möglich im eigenen Haushalt zu verbrauchen?

Sven Kiesow:Super wäre es natürlich, wenn man einen Teil der Hausarbeiten, die Strom verbrauchen, über Tag erledigt, wenn die Sonne scheint – z.B. Wäsche waschen, den Trockner anstellen oder die Spülmaschine laufen lassen. In den meisten Haushalten sind dann allerdings oft alle Familienmitglieder ausgeflogen. Da können programmierbare Geräte helfen, die z.B. automatisch um die Mittagszeit starten, auch wenn man nicht zuhause ist. Im Schnitt schafft man es so ca. 25 Prozent des selbst erzeugten Stroms selbst zu verbrauchen, der Rest wird eingespeist.“
 

Gastblogger
Cara Ritter

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Veröffentlicht am
08.10.2018

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