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Wie Stadtwerke-Ökostromkunden den Ausbau grüner Energieerzeugungsanlagen fördern

UPDATE vom 28. September 2022

 

Mit seinem Stromtarif etwas richtig Gutes und Sinnvolles in der Region tun. Moment mal – mit einem Stromtarif? Wie soll das denn gehen? Eigentlich ganz einfach und simpel – und das sogar schon seit über 20 Jahren…

1999 hatten die Stadtwerke einen neuartigen und innovativen „Mitmach“-Ökostromtarif ins Leben gerufen. Der Clou dabei: Jeder Kunde, der sich für diesen Tarif entscheidet, zahlt freiwillig einen Betrag von einem Cent pro verbrauchter Kilowattstunde obendrauf – genannt der „Klimacent“. Beispiel gefällig? Wer im Jahr 3.000 Kilowattstunden verbraucht, zahlt also in diesem Jahr 30 Euro freiwillig mehr in einen Extra-Topf. Den stocken die Stadtwerke mit 25.000 Euro jährlich auf.

Fertig und gut gefüllt ist ein „Klimatopf“, aus dem der Bau neuer regenerativer Erzeugungsprojekte in Osnabrück finanziert wird. Der Kunde finanziert den Bau der grünen Anlagen also direkt mit. Wie gesagt: Eigentlich ganz einfach…

Aber mal alles der Reihe nach: 1999 gingen die Stadtwerke mit dem neuen Ökostromtarif an den Start – damals noch mit einem freiwilligen Aufschlag von 4 Pfennig (später dann 2 Cent) pro Kilowattstunde.

»Ich kann mich noch sehr gut an unsere ersten Ökostromkunden, eine Familie aus Pye, erinnern«, schmunzelt Karin Goltz (Stadtwerke-Energieberaterin und inzwischen im wohlverdienten Ruhestand), die den „Klimacent“-Tarif von Beginn an begleitet. »Dazu gibt es eine sehr schöne Anekdote.«

Der Sohn der Familie hatte seine Eltern nämlich gewissermaßen „erpresst“: „Die Mutter erzählte mir damals, dass ihr Sohn als Student immer ganz alte abgelaufene Sportschuhe trug – was den Eltern nun mal so gar nicht gefiel.“ Und so schlug der Sohnemann einen Deal vor. „Er kauft sich endlich neue Schuhe, und die Eltern werden Ökostromkunden bei den Stadtwerken.“ Wobei, betont Karin Goltz, die Eltern von jeher sehr umweltbewusst waren und sind – und sich gar nicht „erpressen“ lassen mussten…

Ein paar Jahre später reduzierten die Stadtwerke den freiwilligen Aufschlag um die Hälfte auf einen Cent – den „Klimacent“. Im Jahr der Fukushima-Katastrophe 2011 stieg die Zahl der Ökostromkunden dann merklich an. Heute sind viele langjährige Stammkunden darunter. „Wir haben einige tausend Ökostromkunden“, erläutert Stadtwerke-Produktmanager Julian Baaske. „Darunter sind knapp 300 Kunden, die sich aus voller Überzeugung für den speziellen „‘Klimacent‘-Tarif entschieden haben und diesem besonderen ‚Mitmach‘-Ökostromtarif die Treue halten.“

Und natürlich werden die „Klimacent“-Kunden darüber informiert, was mit ihrem Geld passiert bzw. wofür es eingesetzt wird.

»Wir haben aus dem Topf zum Beispiel Solaranlagen auf den Dächern von Osnabrücker Schulen, Kitas und gemeinnützigen Vereinen finanziert, aber auch die Wasserkraftanlage an der ‚Nackten Mühle‘ bezuschusst«, erläutert der Stadtwerke-Tarifexperte. »Wir sind ständig auf der Suche, wo wir noch weitere Anlagen im Stadtgebiet bauen können.«

Beispiel Wimmer-Schule

 

Die Solaranlage auf dem Dach der Wimmer-Schule e.V. in Bad Essen erzeugt jährlich etwa 13.800 Kilowattstunden Sonnenstrom. Dank eigenem Stromspeicher verbleibt ein Großteil des selbst erzeugten Stroms im Gebäude des Vereins.

Mehr Infos

Wer jetzt Lust bekommen hat auf den „Klimacent“-Tarif der Stadtwerke und ebenfalls aktiv mitmachen und mitgestalten will, der bekommt hier weitere Infos.

Gastblogger
Marco Hörmeyer

Lisa

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Veröffentlicht am
23.08.2017

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