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Wir haben das neueste Angebot in der Vorteilswelt getestet

Michael Reinhardt, niedergelassener Chirurg in der Praxis Reinhardt und Kruse und ich stehen vor einer schrägen, etwa 4,5 m hohen Wand voller bunter Griffe und Tritte in der ZENIT Boulderhalle  in Osnabrück –  dem neuesten Partner in der Vorteilswelt der Stadtwerke. „Also ich wäre jetzt überfordert. Wo soll man denn anfangen? Und das muss doch außerdem total in die Arme gehen“, sage ich mit fragendem Blick nach oben. Kaum gucke ich nach rechts, hat sich mein Gesprächspartner schon die Wand hochgehangelt.

»Das ist eigentlich einfach. Die Griffe sind sehr groß und stehen nicht so weit auseinander«, erklärt er. Ok, jetzt bin ich beeindruckt.

Dabei ist Michael Reinhardt durch ein persönliches Problem zu seiner Boulder-Leidenschaft gekommen: „Mit Anfang 50 musste ich nach vielen Jahren mit dem Handball aufhören. Fit bleiben wollte ich aber natürlich trotzdem, ein Fitness-Studio ist mir dafür aber einfach zu langweilig.“ Die rettende Idee hatte seine Frau – sie schenkte ihm eine 10er-Karte für die ZENIT-Boulderhalle zu Weihnachten. „Am Anfang habe ich natürlich auch Muskeln kennen gelernt, von denen ich nur theoretisch wusste, dass ich sie hatte – und zwar durch den Muskelkater danach“, lacht er. Trotzdem faszinierte ihn der Sport sofort:

»Man kann sich bei jedem Besuch wieder eine neue Herausforderung suchen und daran arbeiten. Wenn man den Boulder dann schafft, ist es ein persönlicher Erfolg und man fährt zufrieden nach Hause.«

Heute trainiert der 57-jährige zwei- bis dreimal die Woche jeweils ca. 2 Stunden.

Boulderhalle Zenit Osnabrück

Michael Reinhardt überlegt seine nächsten Schritte


 

Boulderhalle Zenit Osnabrück

... bevor er gekonnt die Wand hochklettert.


 

Bouldern oder klettern?

Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen bouldern und klettern? Während es beim Klettern darum geht, möglichst „hoch hinaus“ zu kommen, sind die Wände beim Bouldern nur ca. 4 bis 4,5m hoch. Deshalb verlaufen die Parcours, die auch Boulder genannt werden und jeweils mit einer Griff-Farbe gekennzeichnet sind, meist seitwärts.

»Durch die geringe Falltiefe ist es nicht notwendig mit einer Sicherung zu klettern. Man braucht also keinen Partner.«

Und trotzdem ist es ein kommunikativer Sport, findet Reinhardt, der mittlerweile regelmäßig mit einer Gruppe zusammen klettert: „Jeder Boulder hat eine Schlüsselstelle, die am schwierigsten zu überwinden ist  - das ist das ‚Problem‘. Hier trifft man sich automatisch mit Leuten, die ungefähr auf der gleichen Schwierigkeitsstufe klettern, hilft sich gegenseitig bei der Lösung des Problems und tauscht sich aus.“ Und das dann irgendwann nicht mehr nur über die richtige Grifftechnik sondern beim Bierchen nach dem Training auch über Beruf, Familie etc.

 
 

»Das ist das Tolle am Bouldern. Es ist für jeden geeignet, weil man selbst dosieren kann, wie viel Wagnis man eingeht und wie stark man sich belasten will.«

Beim Blick durch die gut besuchte Halle fällt mir auf: hier sind wirklich alle Altersklassen vertreten. „Das ist das Tolle am Bouldern. Es ist für jeden geeignet, weil man selbst dosieren kann, wie viel Wagnis man eingeht und wie stark man sich belasten will.“ Und wie sieht es mit der Verletzungsgefahr aus? Da ist Reinhardt als Chirurg ja nun einmal Experte. „Natürlich kann man sich beim Bouldern auch verletzen. Das passiert aber sehr selten durch Stürze sondern eher schleichend, weil sich gerade Anfänger überschätzen. Sie haben schnell tolle Erfolge und wollen sich möglichst schnell steigern. Da kann es schon mal zu Problemen mit den Sehnen, z.B. in den Händen, kommen.“

Deswegen ist es wichtig, auf den eigenen Körpern zu hören und Respekt vor der neuen Sportart zu haben. Dann kann man von ihren vielen Vorteilen profitieren: „In der Sportmedizin und Physiotherapie wird Klettern als Therapie besonders bei Rückenproblemen eingesetzt, denn man trainiert automatisch seine Rumpfstabilität. Außerdem sitzen viele von uns im Alltag sehr viel und haben deshalb eine sehr eingeschränkte Beweglichkeit. Auch dabei kann Bouldern helfen. Um es dazu gar nicht erst kommen zu lassen, ist es super, wenn schon Kinder mit der Sportart beginnen. So sammeln sie schon früh viel Bewegungserfahrung“, erklärt Reinhardt.
 

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Gastblogger
Cara Ritter

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Veröffentlicht am
30.08.2018

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