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Vom Bildschirm bis zur Baustelle in der Straße

Schnelles Internet via Glasfaser ist derzeit in aller Munde. Auch ganz Osnabrück wird bis 2027 von der Stadtwerke-Tochter SWO Netz mit dem zukunftssicheren Glasfasernetz ausgebaut. Zahlreiche Kilometer an Glasfaserkabeln liegen also bereits im Osnabrücker Untergrund und jeden Tag kommen weitere hinzu. Damit es täglich mehr werden, führen die Expertinnen und Experten der SWO Netz detaillierte Planungsarbeiten durch. Was genau vom ersten Plan der Leitungen bis zur tatsächlichen Verlegung im Gehweg passiert, das haben wir uns von unserem Kollegen Jan Minne aus dem Bereich Netzbau erklären lassen.

Schritt 1: Das Polygon „schneiden"

Als Polygon wird in der Fachsprache das Gebiet bezeichnet, in dem Glasfaser ausgebaut wird. Wie genau das Polygon geschnitten"  ist (also wo die Grenzen verlaufen), hängt von verschiedenen Faktoren ab: Welche Infrastruktur in Form von Haupt-Glasfaserleitungen (das sogenannte Backbone-Netz) und Technikstandorten ist bereits vorhanden? Wie viele Haushalte können darüber versorgt werden? Welche „natürlichen Grenzen“ in Form von Bahngleisen, Gewässern, Autobahnen oder anderen großen Straßen gibt es? Außerdem achten die Planer:innen darauf, dass die Größe der Ausbaugebiete hinsichtlich der Fläche und der Anzahl der darin enthaltenen Wohneinheiten vergleichbar ist.

Schritt 2: Die Genehmigungsplanung

Wenn das Polygon festgelegt wurde, folgt die Genehmigungsplanung. Die Detailtiefe der Planungen nimmt nun von Stufe zu Stufe zu. Zunächst wird festgelegt, auf welcher Straßenseite die Glasfaserleitungen verlegt, wie viele Rohrverbände für die definierten Haushalte benötigt und wie viele der kleinen, grauen Kästen am Straßenrand (das sind die sogenannten Netzverteilerschränke) benötigt werden. Außerdem werden die „Mengen und Massen“ ermittelt: Wie viele Kilometer Glasfaserkabel und Rohrverbände werden in diesem Ausbaugebiet benötigt? Wie viele Verbindungsstücke für die Glasfaserkabel braucht es? Teil der Genehmigungsplanung ist weiterhin die „SOS“ – die Standortsicherung für die Netzverteilerschränke, die als Bindeglied zwischen den Technikstandorten und den Haushalten fungieren. Dieser Planungsstand dient als Grundlage für die Genehmigungen, die durch die SWO Netz bei der Stadt Osnabrück eingeholt werden.

Das Team aus dem Bereich Netzbau der SWO Netz prüft den aktuellen Stand der Planung.

Schritt 3: Die Ausführungsplanung

Hat die Stadt die Grundsatzplanung genehmigt, beginnt die Ausführungsplanung. Teil der Ausführungsplanung ist beispielsweise die finale Erstellung der Adresslisten: Hier ist jede Adresse aufgeführt, die im jeweiligen Polygon von einem Glasfaseranschluss profitieren kann. Auch die Zuordnung der kleinen bunten Glasfaserröhrchen zu den jeweiligen Hausanschlüssen wird nun vorgenommen. Auf Basis dieser Planungen werden Ausschreibungen für die ausführenden Baufirmen erstellt.

Schritt 4: Die Detailplanung

In der Detailplanung geht es um den genauen Bauablauf – das heißt wann wird welcher Straßenzug ausgebaut. Dabei schauen die Netzexperten genau, welche anderen Baustellen zum Beispiel im Bereich Kanalbau oder Wasserversorgung im Ausbaugebiet parallel geplant sind, und koordinieren alle Maßnahmen.
 

Schritt 5: Die Vorbegehungen

Jetzt sind die Planungsarbeiten fast abgeschlossen. In diesem letzten Schritt wird jede Straße – ja wirklich jede einzelne Straße! - im Ausbaugebiet abgegangen und es wird genau überprüft, ob die Arbeiten wie geplant umgesetzt werden können. Schließlich ist es doch noch etwas anderes sich das Ganze „in echt“ anzusehen oder am Bildschirm zu planen. So kann z.B. ein Stolperstein vor einem Hauseingang oder ein aufgestellter Baukran bei einer Häuserrenovierung dazu führen, dass die Kolleginnen und Kollegen doch noch einmal umplanen müssen. An den Vorbegehungen nehmen Vertreter der Stadt Osnabrück, die bauausführende Firma und der Projektleiter oder die Projektleiterin der SWO Netz für das jeweilige Polygon teil.
 

Bevor die Bagger anrücken, werden die Straßen, die mit Glasfaser ausgebaut werden sollen, Meter für Meter abgegangen.

Wenn wie hier, zum Beispiel ein Stolperstein im Gehweg verlegt ist, ist besondere Vorsicht bei der Baustelle gefordert.

Schritt 6: Es geht los! Die Baustelle kommt

Jetzt geht es los und die Baukolonnen rücken an. Mit kleinen Baggern sind sie vorrangig im Gehwegbereich unterwegs. Die Kolleg:innen haben eine Menge Zeit und Aufwand in die Planung gesteckt, um alle Eventualitäten zu bedenken. Dennoch kann es immer sein, dass etwas Unvorhergesehenes die Planung „umwirft“. Deshalb sind die Planung und später auch die Umsetzung auf der Baustelle nie final, sondern „leben“ und werden bei Bedarf angepasst.
 

Weitere Infos zur Mission Glasfaser der SWO Netz + Interessentenliste

Alle Informationen zum Glasfaserausbau in Osnabrück findet ihr unter www.swo-netz.de/missionglasfaser

Ihr wollt als Erste:r erfahren, wenn Glasfaser an eurer Adresse verfügbar ist, dann meldet euch jetzt für unsere Glasfaser-Interessentenliste an und ihr verpasst keine Neuigkeiten mehr zum Glasfaserausbau in Osnabrück!

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Gastblogger
Carina Jakobi

Lisa

Ansprechpartner:in

Veröffentlicht am
04.07.2023

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