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50 Jahre und mehr sind sie alt – die Gas- und Wasserleitungen unter der Großen Straße im Herzen Osnabrücks. Und da irgendwann jedes Material an seine (Alters-)Grenze kommt, muss die SWO Netz als Hüterin der Versorgungssicherheit die Leitungen auswechseln. Mit dem Unternehmen Dieckmann Bauen & Umwelt geht die Stadtwerke-Netztochter bei dieser Baustelle neue – und zwar emissionsarme – Wege.

Seit Jahrzehnten schlägt in der Großen Straße das Shopping-Herz der Stadt: Die Fußgängerzone mit ihrem vielfältigen Einzelhandel besitzt eine Anziehungskraft weit über Osnabrück hinaus. Dennoch sind Bauarbeiten auch in solch sensiblen Bereichen von Zeit zu Zeit unumgänglich. „Wir wissen um die besondere Bedeutung der Großen Straße für Osnabrück, aber auch um die Notwendigkeit der Bauarbeiten“, erklärt Jan Adrian Schönrock, Leiter Netzplanung und -dokumentation bei der SWO Netz.

Leitungen über ein halbes Jahrhundert alt

Was Schönrock meint: Teilweise mehr als ein halbes Jahrhundert alt sind die Gas- und Wasserleitungen unter der Flaniermeile. Mit fortschreitender Lebensdauer steigt das Risiko von Störungen. „Gerade in diesem sensiblen Bereich können Havarien an den Versorgungsleitungen zu durchaus großen Schäden führen“, bestätigt Matthias Hackmann, Leiter Netzbau bei der SWO Netz. „Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, werden wir daher bis zum Jahr 2025 die Leitungen zwischen Neumarkt und Nikolaiort komplett ausgetauscht haben.“

Dabei werden neben den Gas- und Wasserleitungen auch im großen Umfang die Stromleitungen ausgetauscht, sowie die Leerrohrinfrastruktur für den Glasfaserausbau geschaffen. „Unser Ziel ist es, immer alle Medien in einer Maßnahme zu berücksichtigen, um möglichst alles in einem Abwasch zu erledigen. Dadurch wollen wir auf der einen Seite Kosten sparen aber auch gleichzeitig die Summe der Einschränkungen der betroffenen Anlieger minimieren.“

Herausforderung: Wie kann trotz notwendiger Baumaßnahme das Shoppingtreiben möglichst ungestört weitergehen?

Denn Schönrock und Hackmann wissen auch, dass die Baustelle in der Großen Straße mit Einschränkungen für Einzelhändler:innen und Innenstadtbesucher:innen einhergeht. „Eine Baustelle dieser Art ohne spürbare Auswirkungen – das geht leider nicht. Dennoch wollen wir die Einschränkungen so gering wie möglich halten“, sagt Hackmann. Wie das geht? Gemeinsam mit dem ausführenden Unternehmen Dieckmann Bauen & Umwelt hat die SWO Netz ein Paket geschnürt.

Zu diesem Paket gehört die enge Abstimmung mit der Marketing Osnabrück, Vertretern des Handels und der Blick auf den Osnabrücker Veranstaltungskalender. Die Arbeiten im momentan laufenden Bauabschnitt finden beispielsweise zwischen der Maiwoche und dem für den Einzelhandel wichtigen Vorweihnachtsgeschäft statt. Zudem beschränken sich die Bauarbeiten auf die frühen Morgenstunden bis in die Mittagszeit, sodass die Innenstadtbesucher:innen nachmittags ohne baustellenbedingte Störungen shoppen gehen können.

Weniger Lärm und Emissionen danke E-Baumaschinen

Neu für die SWO Netz und die Firma Dieckmann ist der Einsatz von elektrisch betriebenen Baumaschinen auf der Baustelle. „Wir wissen natürlich aus unserer Erfahrung, welche Emissionen von herkömmlichen Baumaschinen ausgehen. Ganz bewusst setzen wir daher in der Großen Straße auf neue, elektrisch betriebene Maschinen“, sagt Jens-Peter Zuther, Geschäftsführer von Dieckmann Bauen & Umwelt.

Ein Beispiel sind die Minibagger und Radlader, die durch den Elektroantrieb deutlich weniger Lärm verursachen, als ihre dieselbetriebenen Vorgänger. Von den Abgasen ganz zu schweigen. „Wir setzen diese Maschinen das erste Mal ein und sehen bisher nur Vorteile. Auch unsere Kolleg:innen vor Ort schätzen die neuen Geräte sehr. Ich bin mir sicher, dass sich die Elektrifizierung auch beim Thema Baustellen durchsetzen wird. Momentan sind wir da so ein bisschen der Vorreiter“, so der Dieckmann-Geschäftsführer. Dass die Maschinen vor Ort geladen werden können, ist Verdienst der SWO Netz, die eine Stromversorgung direkt an der Baustelle gewährleistet.

Weitere Informationen zur Baumaßnahme "Große Straße"

Die Anlieferung von Baumaterial und der Abtransport von Bodenaushub erfolgen quasi „just in time“. „Wir haben uns bewusst dazu entschieden, kein Materiallager vor Ort einzurichten und den Aushub an anderer Stelle zwischenzulagern. Dadurch nehmen wir weniger Platz in Anspruch, auch wenn es für uns einen erheblichen Mehraufwand mit sich bringt“, erklärt Zuther.

„Ganz klar: Das Gesamtpaket für die Große Straße ist nicht günstig. Wir sind uns aber sicher, dass wir mit dem Einsatz der emissionsärmeren Geräte und den weiteren Maßnahmen einen wesentlichen Beitrag dazu leisten können, dass die Auswirkungen dieser notwendigen Baustelle auf die Innenstadtbesucher:innen deutlich geringer werden“, so Hackmann.

Mehr Informationen zur Baustelle in der Großen Straße gibt es unter www.swo-netz.de/baustellen sowie unter www.osnabrueck.de/baustellen.

Nicole

Blogger:in

Veröffentlicht am
03.06.2022

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