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Unser autonomes Fahrzeug „Hubi“ dreht ja jetzt schon seit einiger Zeit seine Runden über das Stadtwerke-Gelände. Mittlerweile haben sich die meisten Mitarbeiter an den doch etwas anderen Look des kleinen Shuttles gewöhnt und viele die Gelegenheit genutzt eine Probefahrt mit „Hubi“ zu machen. Immer mit an Bord: Der Steward. Doch mal ehrlich: Habt ihr euch nicht auch schon gefragt: Was macht der eigentlich? „Hubi“ fährt doch autonom?! Ich schon…. Also Zeit für ein klärendes Gespräch.

Ich treffe mich mit Marcel. Marcel ist einer von diesen Stewards und seit Anfang an dabei. Regelmäßig setzt er sich hinters Steuer von „Hubi“. Ok, das war falsch formuliert… „Hubi“ hat weder ein klassisches Steuer, noch sitzt der Steward während seiner Schicht. Stattdessen kann Marcel sich im Fahrzeug frei bewegen und greift hin und wieder zum Joystick. „Hubi“ fährt zwar autonom, doch in gewissen Situationen ist „Hubi“ (noch) auf Unterstützung angewiesen. Zum Beispiel wenn sich ihm plötzlich ein Hindernis in den Weg stellt: „Ganz klar, die häufigste Ursache sind falsch parkende Autos, die auf ‚Hubi‘ Strecke liegen oder ein Mitarbeiter, der sich noch spontan entscheidet vor ‚Hubi‘ lang zu laufen“, schmunzelt Marcel.

»Dann bremst der Shuttle automatisch, aber ich muss den Weg per Knopfdruck wieder freigegeben oder ‚Hubi‘ manuell um das Hindernis steuern.«

Da „Hubi“ auf einem geschlossenen Gelände unterwegs ist, halten sich solche Hindernisse aktuell noch in Grenzen. „Das wird sich sicherlich ändern, wenn der Shuttle später im öffentlichen Raum unterwegs ist“, so Marcel.

Marcel mit seinem wichtigsten Arbeitsmittel: dem Joystick.

Trotzdem kann Marcel sich auch jetzt keine Unaufmerksamkeit erlauben: „Es könnte immer passieren, dass ‚Hubi‘ ein Hindernis nicht wahrnimmt und ich manuell eingreifen muss“. Also nichts mit Lesen oder Lernen (Marcel ist immerhin Student 🙂 während der Fahrt, schließlich fährt ‚Hubi‘ ja von alleine? „Nein!“, antwortet Marcel direkt. „Man muss die Augen offen halten, um im richtigen Moment eingreifen zu können.“ Das klingt einfacher als es ist. Deshalb dauert die Schicht eines Stewards auch nur zwei Stunden. „Dann muss man auch erst einmal eine Pause machen“, sagt Marcel. „Das klingt banal, weil man ja körperlich nichts Anstrengendes gemacht hat, aber sich die ganze Zeit auf eine Sache zu konzentrieren, schlaucht auch ganz schön…“.

Und wie wird man zum Steward? „An vier Tagen lernt man alles rund ums autonome Fahren“, erklärt mir Marcel. „Von der Technik über den Umgang mit dem Joystick bis hin zur ersten Fahrt mit ‚Hubi‘. Am Ende wartet dann eine theoretische und eine praktische Prüfung.“ Und dein Fazit?

»Es ist schon etwas Besonderes mit einem autonomen Fahrzeug zu fahren. Das kann schließlich nicht jeder behaupten«, erzählt Marcel. »Und den meisten Fahrgästen geht es ja ähnlich. Da kommt man leicht ins Gespräch, weil es viele Fragen gibt.«

Lisa

Blogger:in

Veröffentlicht am
26.09.2019

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