Optimales Licht für die Autofahrt, zum Bummeln oder für nächtliche Radfahrer: Alexander Jaspers ist für…
18.04.2019
Wenn Straßenleuchten „laufen“ und „sprechen“ lernen…
Lesedauer des Artikels: 3.31 Minuten
18.04.2019
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„Mitlaufende“ und „sprechende“ Straßenleuchten? Wo gibt es denn sowas? Näher als so manch einer denkt: Der neue Radschnellweg an der Schlachthofstraße ist mit einem solch innovativen Straßenbeleuchtungssystem ausgestattet. Ich habe mich bei unserem Experten Alexander Jaspers schlau gemacht, was das eigentlich bedeutet und was die Leuchten so alles können.
Alexander Jaspers kennt sie alle: Die neuesten Trends in der Straßenbeleuchtung. Als Mitarbeiter bei der SWO Netz ist er Ansprechpartner für die Planung der öffentlichen Straßenbeleuchtung in Osnabrück – und damit verantwortlich für rund 23.900 Leuchten. Gerade liegt sein Augenmerk aber auf 20 ganz besonderen Straßenlaternen. An der Schlachthofstraße, genauer gesagt zwischen KME und der Halle Gartlage, befindet sich ein Pilotprojekt für „mitlaufende“ Straßenleuchten oder anders gesagt, für das „Licht-an-Licht-aus-Prinzip“. Das Besondere:
Die Straßenlaternen sind im Ruhezustand auf ein Minimum von 10% Leuchtkraft reduziert. Nur so, dass der Radweg erkennbar ist. Erst wenn sich ein Radfahrer – oder natürlich auch Fußgänger – nähert, schalten sie automatisch auf die volle Leuchtkraft von 100%.
„Die Straßenlaternen sind mit einem Bewegungsmelder ausgestattet“, erklärt Alexander Jaspers. „Nähert sich ein Radfahrer, löst er ein Signal aus und die Straßenlaterne schaltet sich an.“ Gleichzeitig wird den folgenden zwei Straßenlaternen ebenfalls gemeldet sich anzuschalten und so weiter und so weiter. „Also sprechen die Straßenlaternen quasi miteinander?“, frage ich den Fachmann. Alexander Jaspers sieht mich etwas irritiert an: „Na ja, sowas in der Art.“ Gut, technisch steckt da natürlich wesentlich mehr hinter – aber im Grunde ist es so am einfachsten zu erklären.
Insgesamt bleibt die Leuchte für genau 30 Sekunden auf voller Leistung – sollte sich in der Zwischenzeit kein weiterer Radfahrer nähern. Dann dimmt sie automatisch zurück auf 10%. Nur die beiden Leuchten am Anfang und am Ende des Teilstückes leuchten in voller Kraft, „um zu zeigen, dass sich hier ein Radweg befindet“, erklärt Alexander Jaspers.
Was hier so einfach klingt, hat Alexander Jaspers im Vorfeld viel Mühe und Überlegungen gekostet. „Bei der Planung mussten wir uns natürlich an gewisse Vorgaben halten: In welchem Abstand stehen die Leuchten zu einander? Welche Leuchtstärke wird benötigt?“, so Jaspers. Auf seinem Monitor hat er alles Blick: Wann gehen die Leuchten an? Wie lange haben sie insgesamt geleuchtet? Welche Leuchten werden am meisten frequentiert? Wie viel Energie kann durch die neue Technik gespart werden?
Und warum das Ganze? „Neben den normalen Standardleuchten, die nur zu festgelegten Zeiten von 100% auf 50% gedimmt werden können, gibt es zahlreiche weitere Leuchtmöglichkeiten“, erklärt mir Jaspers die große, weite Welt der Straßenleuchten. „Es gibt für jede Gelegenheit das richtige Licht und damit auch die richtige Leuchte.“ Eine große Rolle spielt dabei neben Energieeinsparungen auch das Thema Lichtverschmutzung – also die Abwesenheit völliger Dunkelheit durch künstliche Lichtquellen.
»Mit dem Licht-an-Licht-aus-Prinzip wird die Beleuchtung nur dann eingeschaltet, wenn sie benötigt wird. Ansonsten wird die Beleuchtung auf ein Minimum reduziert.«
Alexander Jaspers ist derweil schon mit dem nächsten Projekt beschäftigt: Anfang/Mitte April werden auch „mitlaufende“ Straßenlaternen am Hörner Weg montiert und voraussichtlich bis Anfang Mai programmiert und in Betrieb genommen. „Das Prinzip ist das Gleiche: Die Leuchten reagieren auf die Bewegung und schalten sich automatisch an und wieder aus.“
Eine Bitte hat der Fachmann da übrigens noch an alle, die das Teilstück an der Schlachthofstraße schon „erfahren“ haben: „Es handelt sich um ein Pilotprojekt und Vieles wird von uns noch erprobt und getestet: Wir freuen uns dabei über Rückmeldung!“, so Jaspers.
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2 Kommentare
Jan Bruns
23. Oktober 2021 um 13:17
Ich empfinde diese Installation als erschreckend desinteressiert.
Das fängt schon mit der Wahl der Farbe an (das bläuliche LED-weiss beisst sich übel mit dem dort ansonsten ja auch reichlich vorhandenen Natrium-Orange), und die Helligkeit übertrifft mancherlei Schreibtischausleuchtung bei Tag.
Und das soll jetzt (konkret heute werden die Masten gestellt) auch noch auf den kompletten Bahndamm ausgeweitet werden? Gibt es dazu Untersuchungen, ob den zahlreichen Fledermäusen, die am Bahndamm recht auffälligen Jagdtechniken nachgehen, das nicht stören wird, wenn da Lichter bewegungssensitiv geschaltet werden?
Für mich könnte diese Massnahme jedenfalls ein Grund werden, dort Nachts seltener zu gehen. Warum nicht im Videoüberwachten ÖPNV durch die Gegend fahren, wenn man ansonsten nur die Option hat, im Spotlight durch die Rest-Naturfragmente zu latschen?
Gafke
11. Juni 2021 um 0:55
In der Pastor Goudefroy Straße vor Hausnummer 35 b und 37 in Osnabrück ist die Straßenlaterne defekt es brennt kein Licht .
Ich weiß nicht an wen ich mich wenden muss wenn möglich geben Sie es bitte weiter
Mit freundlichen Grüßen
C.Gafke