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Nachgefragt: Warum Busse nicht immer pünktlich fahren können

Egal ob per Telefon, Facebook, Mail oder Co.: Treten Fragen zum Busverkehr auf, steht Christine Teichler aus dem Mobilitätszentrum mit Rat und Tat zur Seite. In unserem Blog beantwortet sie die häufigsten Fragen rund ums Busfahren.

 

Dieses Mal: Warum kommen die Busse wiederholt zu spät?

Insbesondere zu den morgendlichen Berufs- und Pendlerstoßzeiten und zum Feierabendverkehr kommen die Busse in und um Osnabrück immer wieder nicht pünktlich an den Haltestellen an. Das ist ärgerlich – nicht nur für die Fahrgäste, sondern für alle Beteiligten aus Leitstelle und Planung und natürlich bei unserem Fahrpersonal. Denn niemand wartet gerne oder kommt absichtlich zu spät.

Warum kommt es überhaupt zu Verspätungen?

Christine Teichler: Die Verspätung eines Busses kann zahlreiche Gründe haben. Kleinere Zeitpuffer sind zwar vorab in die Fahrpläne eingerechnet, aber oft reicht beispielsweise schon ein Falschparker, der mit seinem Auto die Straße blockiert, und der Zeitplan kann nicht mehr eingehalten werden. Eine große Herausforderung sind derzeit die Baustellen in und um Osnabrück: Auch unsere Busse stehen hier „in der Warteschlange“ und können sich nur hinten anstellen. Das lass auch gesagt sein: Auch wenn die Baustellen die Verkehrssituation verschärfen,  sind sie zwingend notwendig, um Straßen zu erneuern (wie in der Johannisstraße) oder Leitungen und Kanäle instand zu halten oder neu zu verlegen (wie aktuell im Blumenhaller Weg und in der Bramscher Straße).

 

Bus am Hauptbahnhof

Fahrgastinformation am Hauptbahnhof.

Ein weiterer (möglicher) Grund: Gerade in den Wintermonaten steigen zudem viele Radfahrer auf den Bus oder das Auto um. Somit wird es nicht nur in den Bussen, sondern auch auf den Straßen deutlich voller als beispielsweise im Sommer. Das hat ein erhöhtes Verkehrsaufkommen zur Folge, sodass sich der Verkehr in einigen Bereichen der Stadt staut.

Aber wie machen es denn die Autofahrer? Wer zu einer bestimmten Uhrzeit pünktlich ankommen will, fährt lieber etwas früher los, um nicht in die sogenannte „Rush Hour“ zu kommen. Das kann der Bus natürlich nicht, da er vorgegebene Abfahrtszeiten hat. Das heißt im Umkehrschluss für den Fahrgast: Wer einen wichtigen Termin hat, sollte lieber auf eine frühere Verbindung ausweichen und etwas Puffer einplanen.

Wann und warum kommt es zu Busausfällen?

Christine Teichler: Für den Fahrgast und für uns ist es der „Worst-Case“: Ein Bus fällt aus. Das hat dann meistens betriebliche Ursachen. Manchmal muss allerdings ein Bus auch wegen einer zu hohen Verspätung ausfallen. Schließlich ist das Fahrpersonal gesetzlich dazu verpflichtet Lenk- und Ruhezeiten einzuhalten. Wird die Lenkzeit überschritten, muss der Fahrer stehen bleiben und die gesetzlich vorgeschriebene Pause nehmen, sonst drohen dem Fahrpersonal und auch dem Unternehmen Konsequenzen.

Aber nicht nur das: Werden die Pausen nicht genommen, sinkt die Konzentration. Und die Sicherheit des Fahrers und der Fahrgäste geht immer vor.

Droht eine Lenkzeitüberschreitung, meldet sich der Fahrer in unserer Leitstelle und gemeinsam mit unseren Verkehrsmeistern wird dann nach einer Lösung gesucht, damit die vorgeschriebene Pause eingenommen werden kann. In einem solchen Fall versuchen wir natürlich einen Ersatzbus zu organisieren, damit unsere Fahrgäste nicht vergeblich auf den Bus warten. Dies ist manchmal aus verschiedenen Gründen so kurzfristig nicht sofort möglich. Auch wir haben nur ein bestimmtes Kontingent an Reservepersonal oder Reservefahrzeugen zur Verfügung. Stehen diese nicht zur Verfügung, so können wir erst zu einem späteren Zeitpunkt reagieren.

Was kann man tun, um zu entlasten?

Christine Teichler: Wir bauen immer einen kleinen Puffer in die Planung der Fahrpläne ein. Werden zum Beispiel längerfristige Baustellen eingerichtet, versuchen wir den Fahrplan auf den betroffenen Linien anzupassen. Aber auch diese Maßnahmen können Verspätungen aus den oben genannten Gründen nicht immer verhindern.

Gerade bei den Linien, die im 10-Minuten-Takt fahren kann es zu den Stoßzeiten vorkommen, dass zwei oder sogar drei Busse hintereinander fahren. In einem solchen Fall ordnen unsere Kollegen in der Leitstelle sogenannte „Kurzwende“ an. Das bedeutet, dass die Fahrgäste an das Folgefahrzeug „übergeben“ werden, welches kaum oder gar keine Verspätung hat und der Bus dann leer bis zur Endhaltestelle fährt, um von dort aus wieder planmäßig starten zu können. So wird gewährleistet, dass weiterhin Busse fahren und die Verspätung nicht den ganzen Tag vor sich „hergefahren“ wird. Ohne Pausen und Wendezeiten ist es schwer die Verspätungen wieder abzubauen.

Wartende Fahrgäste an der Haltestelle

Wartende Fahrgäste an der Haltstelle will keiner - auch unser Fahrpersonal nicht.

Natürlich versuchen wir auch durch zusätzliche Verstärkerbusse die Situationen zu entschärfen, aber auch diese Busse müssen in den Rückstaus mitfahren und sind dementsprechend mit Verspätung unterwegs und können den Fahrplan nicht immer einhalten.

Zusätzlich werden im Rahmen des Projektes „MOBILE ZUKUNFT“ in Zusammenarbeit mit der Stadt Osnabrück derzeit einige Maßnahmen zur Beschleunigung unseres Busverkehres erarbeitet. Hier sind Themen wie Busspuren, Ampelvorrangschaltungen, aber auch die Elektrifizierung unseres Busverkehres angesiedelt.

 

Das alles sind jedoch Maßnahmen, die nicht von heute auf Morgen umzusetzen sind und einiges an Planungsaufwand mit sich ziehen.

Aber auch der Fahrgast kann unterstützen: Über unsere App VOSpilot können unsere Fahrgäste sich für das HandyTicket registrieren und so schnell und unkompliziert ein Ticket erwerben. Dies erspart nicht nur unseren Fahrgästen Zeit, sondern beschleunigt auch den Busverkehr, denn der Ticketkauf beim Fahrpersonal entfällt.

P.S. Klar, Busverspätungen sind immer ärgerlich. Deshalb können wir gut verstehen, wenn diese für Aufregung sorgen. Aber unser Fahrpersonal ist definitiv der falsche Adressat. Aber natürlich nehmen wir konstruktive Kritik und Verbesserungsvoraschläge an. Nur so ist es uns möglich, unseren Service zu verbessern. Gerne nehmen unsere Kollegen aus dem Kundendialog unter dialog@swo-mobil.de  Hinweise hierzu auf.

Lisa

Blogger:in

Veröffentlicht am
18.05.2018

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blog@swo.de

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