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06.04.2017
Sloop-Fan Hans Schlüter testet das Nettedrom
Lesedauer des Artikels: 3.31 Minuten
06.04.2017
Lesedauer des Artikels: 3.31 Minuten
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„Ich habe mich gut auf meine erste Fahrt im Nettedrom vorbereitet!“, begrüßt mich Hans Schlüter fröhlich. „Wie denn?“, möchte ich von dem 88-Jährigen wissen, den ich vor ziemlich genau vier Jahren als den ältesten „Sloop-Fan“ des Nettebades kennen gelernt habe.
„Bevor ich mich zum ersten Mal in so ein Elektro-Rennauto setze, möchte ich gerne wissen, wie sich die Drehmomentkurve und die Leistungskurve eines Elektromotors im Vergleich zu einem Ottomotor verhalten“, entgegnet mir der ehemalige Maschinenbauer erwartungsvoll.
Michael Schrey, Leiter des Nettedroms, erklärt dem wissbegierigen Lechtinger direkt an einem E-Kart, wie sich das Fahrzeug verhält, wenn man „Gas gibt“:
»Die Leistung des Elektromotors ist nahezu sofort abrufbar, das bedeutet, dass Sie direkt durchstarten, wenn Sie das Gaspedal berühren.«
Die Neigung des Pedals ist dabei ausschlaggebend für die Geschwindigkeit: „Wenn Sie zunächst langsam fahren wollen, berühren Sie das Gaspedal nur ganz leicht“, so Schrey. „Und wenn Sie den Fuß dann komplett vom Pedal nehmen, bleiben sie schon fast stehen – ganz ohne Bremse.“ Interessiert lässt Hans Schlüter seinen Blick über das Kart schweifen und greift dann nach dem Lenkrad, um ein erstes Gefühl für die Lenkung zu bekommen. „Ich frage mich wo die Anschnallbänder bei dem kleinen Flitzer sind?“, sprudelt es aus ihm heraus. „Die brauchen Sie in unseren E-Karts nicht“, erklärt ihm unser Kartbahn-Leiter. „Sie sitzen in den Karts recht tief und nach hinten geneigt – Sie können also nicht einfach aus dem Auto fallen.“
Mit Sturmhaube und dem passenden Helm ausgestattet geht es für Hans Schlüter zum ersten Mal in Richtung Nettedrom-Rennstrecke, wo ihm Werkstattleiter Oliver Fischer bereits ein grünes E-Kart bereitgestellt hat. Nachdem der 88-Jährige Platz genommen hat, erhält er noch eine kurze Einweisung in das F1-Lenkrad: „Wenn Sie sich einmal festgefahren haben sollten, können Sie den blauen ‚Reverse-Knopf‘ gedrückt halten, um rückwärts zu fahren“, erklärt der Kart-Experte. „Und den grünen ‚Boost-Knopf‘ drücken Sie, wenn Sie ganz schnell fahren möchten.“ – „Nein, nein, ich habe beides erstmal nicht vor!“, antwortet Hans Schlüter verschmitzt. Wie angekündigt, setzt er sich zunächst etwas langsamer in Bewegung, um ein Gefühl für Fahrzeug und Strecke zu bekommen. An dem eingeschalteten Soundmodul hören wir drei am Rand stehenden Beobachter allerdings, dass der 88-Jährige vor allem auf den geraden Streckenabschnitten die Leistung des E-Karts testet. „Jetzt gibt er Gas!“, lacht Oliver Fischer als der Motor des Soundmoduls aufheult.
Zwei Runden später blicke ich in strahlende Augen: „Das hat sehr viel Spaß gemacht!“, freut sich Hans Schlüter. „Eigentlich bin ich eher ein degressiver Autofahrer, aber ich merke bereits nach diesen wenigen Runden, dass mein ‚furchtbarer Charakterfehler‘ durchkommt.“ Was für einen „Fehler“ könnte dieser Mann denn haben, schießt es mir spontan durch den Kopf... Hans Schlüter erkennt wohl die Fragezeichen auf meinem Gesicht und schiebt direkt die Erklärung hinterher: „Ich bin einfach so neugierig!“, lacht er. „Ich würde in den nächsten Runden die Beschleunigung spüren wollen und den Umgang mit der Bremse aktiv üben – aber eigentlich habe ich davor zu viel Respekt!“ Da ich weiß, wie viel Freude der immer noch aktive Raketenstart-Rutscher an einem Adrenalin-Kick hat, mache ich ihm einen Vorschlag:
»Wie wäre es, wenn Sie gemeinsam mit Olli ein paar Runden im Twin-Kart drehen?« Seine Augen blitzen auf und spontan entgegnet er mir: „Au ja!“. Nach zwei weiteren Runden auf der Rennstrecke steigt Hans Schlüter mit den Worten »Das eben, das war der Hammer!« Freude strahlend aus dem Twin-Kart aus.
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