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Berufsfeuerwehr Osnabrück bereitet sich für den Ernstfall vor

Ausnahmesituation im Moskaubad: Zwei Männer sind in die zugefrorene Eisdecke des Freibades eingebrochen. Mit den Armen um sich schlagend, versuchen sie dem eiskalten Wasser zu entkommen. Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Osnabrück bereiten sich auf die bevorstehende Rettung vor. Auch wenn die Szenen Teil einer routinemäßigen Übung der Feuerwehr sind und die beiden Männer im Wasser mit wärmenden Kälteanzügen geschützt sind, wir hier für den Ernstfall geprobt.

„Leider müssen wir immer wieder Personen aus dem Wasser retten", erzählt uns Feuerwehrmann Stefan Beermann.

»Besonders im Winter, wenn viele die Tragfähigkeit der zugefrorenen Eisdecken unterschätzen und ins Wasser einbrechen.«

In diesem Fall zählt jede Minute, da der Körper im eisigen Wasser sehr schnell auskühlt.

Mit vereinter Kraft werden die Männer aus dem Wasser gezogen.

Erst sichern, dann retten

Damit im Fall der Fälle jeder Handgriff sitzt, ist die Übung so realitätsnah wie möglich. Auf dem „Übungsplan“ der Berufsfeuer stehen deshalb unter anderem:

  • Praktische Übungen in der Beurteilung der Eisdecke
  • Praktische Übungen zur Rettung der im Eis eingebrochenen Personen
  • Medizinische Versorgung des unterkühlten Personen
  • Generelle Vorgaben zum Einsatz am Gewässer in der Praxis
  • Richtiger Auswahl und richtiger Umgang mit der Schutzkleidung am Gewässer
  • Besondere Gefahren im Eis- und Wasserrettungseinsatz

18 Feuerwehrmänner nahmen an der Eisrettung teil.

Die Eisrettung ist auch für die Feuerwehr mit einem gewissen Risiko verbunden. So kann der Retter selbst ins Eis einbrechen oder durch panische Reaktionen der verunfallten Person verletzt oder selbst ins Wasser hineingezogen werden. Die Eigensicherung spielt deshalb eine wichtige Rolle. Nach Beurteilung der Eisdecke und Wahl der richtigen Schutzkleidung und Sicherung, kommt es zum Rettungseinsatz.

„Ist eine Person am Rande des Ufers – oder in diesem Fall des Beckens – eingebrochen, kann die Person idealerweise von Land z.B. mithilfe eines Seiles gerettet werden“, so Beermann weiter. „Müssen wir selbst aufs Eis, ist es wichtig, dass man sein Gewicht möglichst großflächig verteilt, z.B. mit Hilfsmitteln wie einer Steckleiter, oder wir nutzen ein Schlauchboot.“ Die Rettung der „Verunfallten“ gelingt am Übungstag problemlos und auch die anschließende medizinische Versorgung meistern die Feuerwehrmänner mit Bravour.

 

 

Was tun im Ernstfall?

Solltet ihr eine im Eis eingebrochene Person entdecken, ruft sofort die Notrufnummer 112 an. Grundsätzlich gilt: Ihr solltet euch bei der Rettung niemals selbst in Lebensgefahr begeben. Befindet sich die verunglückte Person nah am Ufer, könnt ihr ein Stock oder Seil zum Festhalten reichen. Nehmt dafür nicht die eigene Hand, um nicht selbst mit ins Wasser gezogen zu werden. Sucht euch zudem andere Menschen zur Unterstützung, mit denen ich ggfs. auch eine Menschenkette bilden könnt. Nach der Rettung solltet ihr das Opfer als erstes warm einpacken. Wenn die verunglückte Person nicht mehr atmet, mit Mund-zu-Mund-Beatmung und Herzdruckmassage reanimieren, bis Hilfe kommt.

Ann-Katrin

Blogger:in

Veröffentlicht am
17.02.2017

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