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Sich sein Eigenheim zu bauen hat viele schöne Seiten. Aber Bauherrinnen und -herren müssen auch viele Entscheidungen zu Themen treffen, mit denen sie sich vorher noch nie beschäftigt haben: wie z.B. über das geeignete Heizsystem für meine Immobilie. Ich habe mich dazu mit unserem Energieberater Herbert Kreke ausgetauscht – er ist unser Experte für Heizsysteme und Förderungen im Servicezentrum am Nikolaiort.

 

Warum ist es so schwer, sich für ein Heizsystem im Neubau zu entscheiden?

Herbert Kreke: „Das größte Problem ist oft die große Auswahl. Alleine bei Wärmepumpen gibt es diverse unterschiedliche Varianten: auf Luftbasis, mit Erdsonden, mit Erdkollektoren und, und, und. Dann lassen sich Heizsysteme ja auch noch kombinieren: Etwa eine Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage. Da kann man schnell den Überblick verlieren. Zu diesen Themen haben wir im Servicezentrum oft sehr intensive Beratungsgespräche. Grundsätzlich geht es mir dann aber auch darum, den Kunden die Angst zu nehmen, eine große Fehlentscheidung zu treffen: Alle Systeme, die man heute noch in einen Neubau einbauen darf, sind erprobt und arbeiten effizient. Man kann also keine „falsche“ Entscheidung treffen, die man dann die nächsten 50 Jahre bereut. Wir sprechen hier meistens von geringeren Verschiebungen der monatlichen Heizkosten.

Was sind die meist genutzten Systeme bei Neubauten?

Herbert Kreke: „Bislang führten hier noch die Brennwertgeräte in Kombination mit einer thermischen Solaranlage für die Warmwasserbereitung. Hier wird es in Zukunft aber wegen der erhöhten Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes und höherer Anforderungen zur Bewilligung von Fördermaßnahmen immer schwieriger, diese Technik einzusetzen.  Auch bei der Förderung durch die KfW für sogenannte KfW 40-Häuser reicht diese Kombination nicht aus, da die Anforderungen für das Programm nicht erreicht werden können. Hier spielt der sogenannte Primärenergiefaktor eine wichtige Rolle. In den fließt auch der Energieverbrauch zur Förderung und zum Transport des Energieträgers mit ein. Bei dieser Berechnung punkten die Wärmepumpenanlagen. Eine Fußbodenheizung, die sehr gute Dämmung und die Luftdichte von Neubauten sind die optimalen Voraussetzungen für den Betrieb einer Wärmepumpenanlage. Durch die geringe Heizungsvorlauftemperatur der Fußbodenheizungen arbeiten Wärmepumpen besonders effektiv. Ihre Lebensdauer wird vermutlich ähnlich sein wie bei heutigen Öl- oder Gasbrennwertanlagen, das heißt ca. 15 Jahren, vielleicht auch länger. Hier fehlen bei den neuen Modellen noch die Langzeiterfahrungen. In puncto Wartungskosten: Jedes System sollte einmal im Jahr gewartet werden. Hier kann die Wärmepumpe aber mit einem etwas geringeren Wartungsaufwand Pluspunkte sammeln. Außerdem entfallen die Kosten für den Schornsteinfeger.

Können auch Systeme wie Mikro-KWK oder Pellet-Heizungen bei Neubauten Sinn machen?

Herbert Kreke: „In der Regel eher nicht. Neubauten haben mittlerweile einen sehr geringen Wärmebedarf. Eine Mikro-KWK-Anlage erreicht hier meist nicht die erforderlichen Betriebsstunden damit sich die Anlage auch geldlich rechnet. Pellettanlagen sind schon möglich, hier sind aber oft die höhere Investition, mehr Platzbedarf und mehr Aufwand beim Betrieb der Anlage die k.o.- Kriterien.

Lisa

Blogger:in

Veröffentlicht am
26.01.2017

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