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Was braucht man, um 1086 Kinderwünsche zu erfüllen und Kindern und Jugendlichen bessere Zukunftsperspektiven zu eröffnen? Ein Team aus eingespielten Helfern, ausreichend Spendengelder und einen klugen Kopf mit ausgeprägtem Organisationstalent als Projektleitung.

Wie alles begann

Als die Bürgerstiftung Osnabrück 2010 die Aktion Kinderwünsche ins Leben rief, übernahm Stefanie Schindhelm diese Aufgabe: „Sie ist mir einfach auf den Leib geschneidert.“ Als Projektleiterin ist sie Logistikerin, Einkäuferin, Deko-Fachfrau und Organisatorin in einer Person und behält auch zwischen über 1000 Päckchen noch den Überblick:

»Im vergangenen Jahr haben wir 1086 Kindern einen Weihnachtswunsch erfüllt – darunter auch vielen Flüchtlingskindern«, erklärt Stefanie Schindhelm, die seit 2009 im Vorstand der Bürgerstiftung aktiv ist.

Stefanie Schindhelm

Eine 10.000 Euro-Spende des Verkehrsvereins zum 10-jährigen Bestehen der Bürgerstiftung legte den Grundstein für das Projekt: „Inzwischen werden wir durch den L+T-Club und viele andere Spenden finanziert. Einige unserer Stifter stellen in ihren Unternehmen Weihnachtsbäume mit von uns vorbereiteten Wunschkärtchen der abgegebenen Wünsche der Kinder auf. Ihre Mitarbeiter kaufen und verpacken die Geschenke, die wir dann weiterleiten.“

Was die Kinder sich wünschen, weiß Stefanie Schindhelm genau: „Wir arbeiten eng mit nahezu allen Institutionen der Jugendhilfe in Stadt und Landkreis Osnabrück zusammen. Diese verteilen Wunschzettel in ihren Einrichtungen und in der ambulanten Familienpflege.“ Barbiepuppen, Lego, Kleidungsstücke und Gutscheine gehören zu den meistgenannten Kinderwünschen. Der Wert des Geschenks sollte 20 Euro nicht überschreiten.

Für die Einkäufe hat Stefanie Schindhelm Unterstützung von zwei weiteren Stifterinnen. Sie alle freuen sich über die Hilfe der Osnabrücker Händler: „Sie räumen uns gerne Rabatte ein und unterstützen die Aktion.“ Nummeriert und nach Institutionen und Einrichtungen geordnet warten die Präsente dann in einem Raum in Stefanie Schindhelms Haus auf die große Verpackungsaktion.

»Dann sind hier viele fleißige Helfer am Werk, darunter auch einige Auszubildende der Stadtwerke.«

Bescherung ist bei den Weihnachtsfeiern der Einrichtungen

Beim Gedanken daran lächelt Stefanie Schindhelm: „Die Kinder freuen sich, einfach weil jemand an sie gedacht hat. Das zeigen auch die vielen Bilder und Briefe, die wir erhalten. Eine schöne Belohnung für unseren Einsatz.“ Dieser endet aber nicht an Heiligabend.

„Die ‚Aktion Kinderwünsche‘ ist viel mehr als eine Weihnachtsaktion“, betont Stefanie Schindhelm.

Wenn sie von diesem Teil der „Kinderwünsche“ erzählt, wird sie ernst. Die pensionierte Richterin am Landgericht weiß aus ihrer Zeit in der Jugendkammer, wie wichtig ein guter Start ins Leben ist: „Ich habe in meiner beruflichen Tätigkeit Einblicke in Verhältnisse bekommen, in denen Kinder und Jugendliche nicht aufwachsen sollten. Wir möchten mit unserem Engagement die Startchancen verbessern, vor allem indem wir Bildung und Ausbildung fördern.“

Deshalb finanziert die Bürgerstiftung Vereinsbeiträge und Kursgebühren oder übernimmt auch mal die Kosten für Nachhilfe oder das Schulgeld. Bei diesen Hilfeleistungen bewähre sich die gewachsene, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Partnern der Jugendhilfe: „Die Sozialarbeiter stellen Anfragen, die wirklich berechtigt sind und wir bewilligen in der Regel schnell und unbürokratisch das Geld. So kommt die Hilfe in voller Höhe den Kindern und Jugendlichen zugute.“

Dass dies gelingt, zeigt ein Beispiel:

„Nachdem wir das Schulgeld für ein Mädchen übernommen haben, konnte es an der Berufsbildenden Schule im Marienheim seinen Hauptschulabschluss nachholen. Inzwischen macht die junge Frau eine Ausbildung“, erzählt Stefanie Schindhelm eine der Erfolgsgeschichten aus ihrer ehrenamtlichen Arbeit. Und dabei kehrt auch ihr Lächeln zurück.

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Nicole

Blogger:in

Veröffentlicht am
15.11.2016

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