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....und wie wir ihn schnell wieder fließen lassen

Was in anderen Ländern immer wieder auftritt, passiert in Osnabrück äußerst selten: ein großflächiger Stromausfall. Am 15. Januar wurde es abends in einigen Stadtteilen teilweise plötzlich dunkel. Für die Menschen in Osnabrück ein ungewöhnliches Ereignis – das aber schnell beendet wurde. Nach gut einer Stunde waren alle betroffenen Gebiete wieder mit Strom versorgt und alle Lichter wieder an.

Wie läuft eine solche Wiederversorgung eigentlich ab?

Welche Maßnahmen sind hierfür erforderlich? Wir blicken mal hinter die Kulissen.

Zuallererst gilt es zu unterscheiden, auf welcher Spannungsebene die Störung aufgetreten ist (einen Überblick, wie das deutsche Stromnetz aufgebaut ist, findet ihr hier). Eine Störung im Mittelspannungsnetz (= Spannung von meist 10.000 Volt) hat spürbar größere Auswirkungen als ein Ausfall im Niederspannungsnetz (= Spannung von 230/400 Volt). In der Leitstelle der SWO Netz – sozusagen der Schaltzentrale – laufen sprichwörtlich alle Steuerdrähte zusammen. Hier wird das mehr als 3.000 Kilometer lange Osnabrücker Stromnetz rund um die Uhr überwacht.

Kollegen in der Leitstelle der SWO Netz

Störung im Mittelspannungsnetz

Kommt es zu einer Störung im Mittelspannungsnetz (z.B. durch einen Kurzschluss wie am 15. Januar), dann blinkt es auf den Monitoren in der Leitstelle auf. Schnell kann geortet werden, wo der Fehler liegt. Und sofort beginnen die sog. Umschaltungen im engmaschigen Stromnetz – nach dem Motto „Wiederversorgung vor Fehlerbehebung“.

Bei den Umschaltungen wird der fehlerhafte Kabelstrang zunächst „ausgeschaltet“ (= spannungsfrei geschaltet). Die einzelnen Schaltmaßnahmen kann man sich vorstellen wie eine Art „Stromumleitung“: Nach und nach schalten die Techniker die ausgefallenen Stromstationen wieder zu; größtenteils ferngesteuert aus der Leitstelle oder auch vor Ort in einer Station. So können die vom Stromausfall betroffenen Gebiete sukzessive und schnell wiederversorgt werden.

Wiederversorgung vor Fehlerbehebung

Erst nach all diesen Schaltmaßnahmen und der Wiederversorgung beginnt die eigentliche Ursachensuche und dessen Behebung. Denn tritt jetzt ein weiterer Fehler auf der „Stromumleitung“ auf, dann kann es zu einem längeren Stromausfall kommen. Das ist allerdings höchstunwahrscheinlich. Zudem stehen für solch einen doppelten Fehler Notstromaggregate zur Verfügung.

Kabelmesswagen kontinuierlich für sicheres Stromnetz unterwegs

Übrigens beginnt die Fehlerortung schon vor einem möglichen Ausfall. Dafür sind unsere Kolleginnen und Kollegen im gesamten Stadtgebiet mit einem Kabelmesswagen unterwegs und prüfen kontinuierlich den Zustand der unterirdischen Stromkabel. Denn „vor dem Schaden“ ist besser als „nach dem Schaden“.

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Gastblogger
Marco Hörmeyer

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Veröffentlicht am
25.01.2024

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