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Endlich in die eigenen vier Wände – das ist unser Ziel für 2017. Dabei schwanken mein Mann und ich noch zwischen Kaufen und Bauen. Einige Häuser haben wir uns in den letzten Monaten schon angesehen. Dabei sind wir immer wieder auf die Vokabeln „Energieausweis“, „Bedarfsausweis“, „Verbrauchsausweis“ und „Energieeffizienzklasse“ gestoßen. Aber was bedeuten die überhaupt? Was bringen mir als Käufer die Angaben aus einem Energieausweis? Ich habe mich dazu mal mit meinem Kollegen Sven Kiesow aus unserem Bereich für Energiedienstleistungen zusammengesetzt und ihn ausgefragt.

Wozu gibt es eigentlich Energieausweise?

Sven Kiesow:„Energieausweise sind dafür da, dass man Gebäude energetisch vergleichbar machen kann. Dazu gibt es eine anschauliche Farbskala, ähnlich wie z.B. bei den Energieeffizienzklassen von Elektrogeräten. Käufer und Mieter sehen so auf den ersten Blick, wie der energetische Zustand der Immobilie ist und wie hoch z.B. der Aufwand für eine Modernisierung in diesem Bereich einzuschätzen ist."

Ausschnitt aus einem Gebäudeenergieausweis

Wer braucht einen Ausweis?

Sven Kiesow: „Energieausweise sind seit 2008 für Verkäufer, Vermieter und Verpächter von Immobilien gesetzlich vorgeschrieben.“

Was für Ausweisvarianten gibt es?

Sven Kiesow: „Man unterscheidet zwischen Verbrauchsausweisen und Bedarfsausweisen:

  • Verbrauchsausweise werden auf Basis der durchschnittlichen Verbrauchswerte für Heizenergie der letzten drei Jahre erstellt. Damit extreme Wetterperioden wie ein sehr, sehr kalter Winter nicht das Ergebnis verfälschen, ist die Auswertung witterungsbereinigt.
  • Bedarfsausweise berücksichtigen den realen Zustand des Gebäudes und sind entsprechend aussagekräftiger. Dazu schaut sich ein Energieberater vor Ort zum Beispiel die Dämmung, Heizung etc. an.“

Wonach geht es, welchen Ausweis ich für meine Immobilie brauche?

Sven Kiesow: „Das hängt zum einen vom Baujahr des Gebäudes ab: Alle Häuser, die nach dem 1.11.1977 gebaut wurden, können zwischen Verbrauchs- und Bedarfsausweis frei wählen. Bei Immobilien, die davor gebaut wurden, wird dann noch nach der Anzahl der Wohneinheiten unterschieden. Bei ein bis vier Wohneinheiten ist ein Bedarfsausweis Pflicht, ab fünf Wohneinheiten reicht ein Verbrauchsausweis aus.“

Welche Infos bekomme ich auf einem Energieausweis? Wie sieht der aus?

Sven Kiesow: „Zum einen umfasst ein Energieausweis allgemeine Angaben zum Gebäude wie das Baujahr, Größe, das Heizsystem, den Einsatz erneuerbarer Energien etc. Dazu sind die Angaben zum Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser der letzten drei Jahre aufgeführt. Anhand der Farbskala von A+ (grün) bis H (rot) wird angezeigt, wo man das Haus einordnen kann. Zur Erklärung gibt’s dann die Skala noch einmal mit ‚Beispielhäusern‘ für die Energieeffizienzklassen: So hat etwa ein Effizienzhaus 40 die Energieeffizienzklasse A+. Ein älteres Einfamilienhaus, das nicht wesentlich energetisch saniert wurde, die Klasse G-H. So kann man sehen, wo man mit der Immobilie, für die man sich interessiert, steht. Zum Schluss bekommt man dann noch einen Vorschlag für Maßnahmen zur Sanierung, die die Energieeffizienz verbessern können.“

Verbrauchsskala Gebäudeenergieausweis

Weitere Informationen

Informationen zu Aussteller:innen für Gebäudeenergieausweise finden Sie auf der Seite der Deutsche Energie-Agentur GmbH unter Suche Experten (zukunft-haus.info)

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Lisa

Blogger:in

Veröffentlicht am
02.03.2017

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