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Christa Schürmann bewahrte den Belmer Landfrauenverein vor dem Aus

Landfrau gleich Bäuerin? So die noch immer weit verbreitete Meinung. Christa Schürmann räumt mit diesem Vorurteil auf: „25 Prozent unserer Mitglieder sind Landwirtinnen oder Ehefrauen von Landwirten.“

Die 69-jährige Vorsitzende des Belmer Landfrauenvereins war selbst kaufmännische Angestellte, bevor sie in Rente ging: „Im Landfrauenverein bin ich schon seit 20 Jahren. Die Angebote fand ich einfach toll.“ Ob Vortrag, Kulturveranstaltung oder gesellige Unternehmungen – für jede Frau auf dem Land bietet der Verein etwas. „Deshalb wollte ich unbedingt diese Angebote erhalten und habe den Vorsitz übernommen, als es keine andere machen wollte und der Ortsverein schon aufgelöst werden sollte.“

Christa Schürmann

Neben der Lobby-Arbeit für Frauen auf dem Land, beispielsweise für bessere Bildungs- und Ausbildungschancen oder auch Entgeltgleichheit, setzt sich der Landfrauenverein, der bundesweit über 500.000 Mitglieder hat, vor allem für den Erhalt und die Verbesserung der Infrastruktur ein:

„Der ländliche Raum soll lebenswert bleiben. Dazu gehören Einkaufsmöglichketen, Ärzte, Schulen und Kindergärten sowie gute Verkehrsanbindungen ebenso wie Angebote für ältere Landbewohnerinnen“,

fasst Christa Schürmann ein zentrales Anliegen des Vereins zusammen. „Belm ist zwar nicht so stark betroffen wie andere Regionen, beispielsweise das Emsland oder die nördlichen Landkreise, aber auch hier ist unsere Arbeit wichtig.

Dass die Landfrauen für die Gemeinden vor Ort eine echte Bereicherung sind, zeigt auch das Engagement einiger Mitglieder bei der Belmer Außenstelle der Osnabrücker Tafel, die sie von Anfang an unterstützten.

„Auch die jüngsten Belmer kennen die Landfrauen“,

erklärt Christa Schürmann, denn sie und ihre Kolleginnen gehen regelmäßig in die Grundschulen: „Heute ist Tag der Milch“, freuen sich nacheinander die Schüler der 3b und der 3a an der Grundschule am Heideweg. Wegen der frühen Schulferien bekommen sie erst als Drittklässler eine Einführung von Elisabeth Mergelmeyer: „Sonst gehen wir immer in die zweiten Klassen.“

Landfrauenverein Belm

Die Landfrau erklärt schon seit Jahren den Kindern, was und wie viel Kühe fressen, was man alles aus Milch machen kann und welche wertvolle Bestandteile Milch und Milchprodukte enthalten. Nicht nur bei den Landfrauen, auch in der Schule sind die Kinder vom Bauernhof eindeutig in der Minderheit. Deshalb hat die Belmer Landfrau einige Beutel mit Futterproben zum Riechen und Fühlen mitgebracht. Ruhig und konzentriert spricht sie über Futter, über Kühe und über Roboter. Von Letzteren sind vor allem die Jungen begeistert, als sie erklärt, wie die Kühe vollautomatisch gemolken und bestimmte Vorgänge nur noch per Handy vom Bauern gesteuert werden.

Bei der Zubereitung der Erdbeer- und Bananenmilch, für die die Kinder bei Christa Schürmann und Elisabeth Mergelmeyer gerne Schlange stehen, summen die vielen milchbartverzierten Schleckermäuler „Mmm!“. Die Schüler sind begeistert und Lehrerin Julia Hoffmeyer ist sich sicher:

„So bleibt das Wissen besser bei den Kindern hängen.“

Nicht nur das: Die Jungen und Mädchen bekommen zugleich ein zeitgemäßes Bild vom Landfrauenverein.

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Nicole

Blogger:in

Veröffentlicht am
16.11.2016

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