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Eine Montagnacht im April, 24 Uhr auf der A1 Richtung Bramsche/Engter: Was hier unterwegs ist, bekommen Autofahrer nicht alltäglich zu Gesicht. Drei Sonderlastfahrzeuge mit jeweils einer Länge von unglaublichen 67 Metern und zahlreiche Begleitfahrzeuge bahnen sich ihren Weg über die Autobahn. Ihre Ladung: Rotorblätter für eine Windkraftanlage.

Ihr Ziel: Der neu entstehende Windpark in Rieste.

Hermann Brandebusemeyer sitzt angespannt in einem Begleitfahrzeug. Zu Unrecht: Bisher verläuft der Transport der drei Rotorblätter zu ihrem Bestimmungsort reibungslos. Eine Meisterleistung, denn immerhin misst jedes der Blätter 62 Meter und wiegt etwa 12,9 Tonnen. „Auf diesen Moment haben wir uns sehr lange vorbereitet“, erzählt der Stadtwerke-Projektleiter stolz.

»Angesichts der enormen Abmessungen und des großen Gewichts kann es zu zahlreichen logistischen Problemen kommen. Jede Kurve, Ampel oder Brücke kann da zu einer unüberwindbaren Herausforderung werden«, erklärt der Stadtwerke-Projektleiter.

 

Flügeltransport

 

Jeder Millimeter entscheidet

Flügeltransport zum Windpark RiesteErste Streckenstudien wurden deshalb bereits im Oktober 2014 in Zusammenarbeit mit weiteren Experten durchgeführt. Hinter dem abstrakten Begriff verstecken sich zahlreiche Faktoren, die bei der Planung berücksichtigt und analysiert werden müssen: Welche Transportmittel sind geeignet? Was ist die optimale Transportroute? In welchem Zustand befindet sie sich und wie sind die Kurven beschaffen? „Die Rotorblätter stammen aus Italien, deshalb wurden sie zunächst mit dem Schiff nach Bremerhaven transportiert und dort auf die drei Sonderlastfahrzeuge befördert. Von hier aus ging es dann auf der Autobahn weiter,“ so Brandebusemeyer.

Wie geplant erreicht der Sondertransport in dieser Nacht gegen 23:30 Uhr die Anschlussstelle Bramsche/Engter. Ab hier beginnt für Brandebusemeyer der besonders spannende Teil: Im Vorfeld mussten Kurven mithilfe von Schotter oder Aluminiumplatten auf einen bestimmten Radius vergrößert, Wege ausgebaut oder verbreitert und mobile Straßen errichtet werden. Jetzt zeigt sich, ob die Berechnungen  stimmen. Und die Arbeit der letzten Monate zahlt sich aus: Die Kolonne meistert die gesamte Strecke ohne Komplikationen. Sogar das Wetter spielt in dieser Nacht mit.

 

Beim Transport ist Teamwork gefragt

SonderlastfahrzeugTrotz der genauen Planung kommt es immer wieder auf die Arbeit der Mitarbeiter vor Ort an: Alleine können die rund 67 Meter langen LKWs die Kurven nicht nehmen. Mithilfe einer Funkfernsteuerung kontrollieren die Mitarbeiter in den Begleitfahrzeugen die hinteren Achsen der LKWs und lotsen sie so millimetergenau die Strecke entlang. Die Absicherung der Strecke wird von den Mitarbeitern des SLT Schwerlasttransportservice Pusch gewährleistet. Immer wieder müssen während der Fahrt insgesamt 19 mobile Ampelanlagen bedient sowie 121 Verkehrszeichen und 69 Absperrungen montiert oder demontiert werden. Das dauert. Etwa eineinhalb Stunden braucht die Kolonne für die rund 12,5 Kilometer. „Die normalen Wege sind für solche Sondertransporte einfach nicht ausgelegt,“ so der Experte.

 

Geglückte Premiere

Hermann Brandebusemeyer ist stolz auf seine Arbeit und die seiner Kollegen. Die Mühen der vergangenen Monate haben sich gelohnt und das Etappenziel für den Tag ist erreicht.

»Besser hätte die Premiere gar nicht laufen können« erklärt Brandebusemeyer. "Immerhin müssen wir für die insgesamt vier Anlagen bis Anfang Mai noch weitere Sondertransporte durchführen. Bis dahin bleiben die Ausbaumaßnahmen für den Transport erhalten und werden dann – soweit es sinnvoll und notwendig ist – zurückgebaut.«

 

Hier gibt es weitere Bilder zum Bau des Windparks Rieste:

Bau Windpark Rieste

 

Bau Windpark Rieste

 

Bau Windpark Rieste

 

Bau Windpark Rieste

 

Bau Windpark Rieste

 

Bau Windpark Rieste

 

Lisa

Blogger:in

Veröffentlicht am
22.04.2016

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